Köln

Grünes Licht für Jüdisches Museum?

Nun kann wohl gebaut werden: Das Jüdische Museum Köln mit Archäologischer Zone ist beschlossene Sache. Foto: Alexander Stein

Das Jüdische Museum Köln ist offenbar beschlossene Sache. Wie der Stadt-Anzeiger Köln in seiner Online-Ausgabe (ksta.de) vom 18. Juli berichtet, hat der Rat den Kooperationsvertrag zwischen Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Stadt zu Bau und Betrieb von Jüdischem Museum und Archäologischer Zone mehrheitlich beschlossen.

Die Vereinbarung sehe vor, dass die Stadt das Projekt baut und Eigentümerin bleibt, der LVR ein Ausstellungskonzept entwickelt und die Trägerschaft übernimmt. Am Mittwoch hatte schon der LVR-Landschaftsausschuss der Kooperation zugestimmt. »Wir sind begeistert und dankbar, dass mit dem LVR erstmals eine solche Kooperation zustande gekommen ist«, zitiert der Stadt-Anzeiger die Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz.

Kündigung Der Bau des Museums ist seit rund 27 Jahren Gegenstand heftiger Debatten. Noch im April hatte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) den Projektleiter der Archäologischen Zone/Jüdisches Museum, Sven Schütte, seines Amtes enthoben und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Anlass war ein Artikel in der englischsprachigen Online-Ausgabe der israelischen Zeitung Haaretz, in dem Schütte Gegnern der Ausgrabung »latenten Antisemitismus« vorgeworfen hatte. Diese wollten lieber einen attraktiven Platz vor dem historischen Rathaus anstelle eines Jüdischen Museums, habe Schütte gesagt.

Finanzierung Lange Zeit stand das Projekt vor allem wegen Finanzierungsschwierigkeiten auf der Kippe. Gegner des Baus wie die CDU, Deine Freunde und die Freien Wähler lehnten auch jetzt wieder den Vertrag ab. Er berge unter anderem finanzielle Risiken für die Stadt, die zurzeit unabsehbar seien, sagte Ralph Elster (CDU).

Kritisiert werde auch der architektonische Entwurf des Gebäudes, das zum Beispiel keinen eigenen Eingang habe und nur vom Alten Markt aus zu erreichen sei, berichtet ksta.de. ja

Auszeichnung

Die Frau mit den Blumen

Zwei Jahre lang ging Karoline Preisler auf anti-israelische Demonstrationen, um auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen. Jetzt erhält sie den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden

von Michael Thaidigsmann  30.10.2025

Nachruf

Gestalter mit Weitblick

Für Jacques Marx war die Gemeindearbeit eine Lebensaufgabe. Eine persönliche Erinnerung an den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen

von Michael Rubinstein  30.10.2025

Ehrung

Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoa-Überlebende

Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025

Schwielowsee

Shlomo Afanasev ist erster orthodoxer Militärrabbiner für Berlin und Brandenburg

Militärrabbiner gibt es bereits in Deutschland. Nun steigt der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr in Brandenburg ein

 29.10.2025

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025