Initiative

So war der Mitzvah Day 2022!

Minus zwei Grad, etwas Schnee, ein wenig Wind – wenn das kein gutes Wetter für eine ebenso gute Tat ist? Bäume pflanzen zum Beispiel – Traubeneichen, um ganz genau zu sein. 1000 von den 15 Zentimeter kleinen Pflänzchen sind am vergangenen Sonntag beim Mitzvah Day in Berlin gesetzt worden.

Gemeinsam mit dem Berliner Verein aufBuchen e.V. brachten geflüchtete Frauen aus der Ukraine und Mitarbeiter des Zentralrats der Juden die Pflanzen in die Erde, die nun im Revier Gatow der Berliner Forsten zu Bäumen heranwachsen können.

aktionen Mit rund 120 sozialen Aktionen in 45 Städten engagierten sich 2500 Jüdinnen und Juden beim Mitzvah Day, um sich für gesellschaftliches Miteinander einzusetzen. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sagte, er freue sich sehr über das anhaltende Engagement für die Zivilgesellschaft in Deutschland.

»Der Krieg der Ukraine ist für die jüdische Gemeinschaft sehr präsent, da viele Juden in Deutschland ukrainische Wurzeln und noch vielfache Verbindungen in die alte Heimat haben. Die jüdischen Gemeinden sind deshalb stark in die Flüchtlingshilfe eingebunden. Daher freue ich mich umso mehr, dass so viele Jüdinnen und Juden den Mitzvah Day genutzt haben, um sich auch an anderer Stelle für unser aller Gemeinwohl einzusetzen«, ergänzte Schuster.

Solidarität In Düsseldorf machten Freiwillige des Gemeinde-Projektes Sabra im »KnackPunkt« und im »TrebeCafé« obdachlosen Mädchen und Frauen eine Freude mit kleinen Päckchen für den Alltag. Auch das Jugendzentrum Kadima war mit am Start: Von den Jugendlichen gab es kleine Pakete für Passanten und obendrein noch nette Worte.

»Ich freue mich umso mehr, dass so viele Jüdinnen und Juden den Mitzvah Day genutzt haben, um sich auch an anderer Stelle für unser aller Gemeinwohl einzusetzen.«

Zentralratspräsident Josef Schuster

Hoch im Norden, in Rostock, bastelten und buken Gemeindemitglieder für Menschen aus einem Familien-Inklusionsprojekt; durch ein Solidaritätscafé soll ein Projekt von Makkabi Rostock für geflüchtete Kinder aus der Ukraine unterstützt werden. In Leipzig wurde es am Sonntag musikalisch: Jugendliche des Jugendzentrums Chaverim spielten und tanzten für Senioren aus der Gemeinde.

Gebacken wurde in Bremen. Dort kneteten, flochten und buken die Mitzvah-Day-Teilnehmer Challot für Bedürftige. Das Jugendzentrum Derech der Synagogengemeinde Saar hatte sich ein ganz besonderes Projekt ausgedacht: Die Jugendlichen taten etwas für die Vögel, indem sie Futter für die Tiere vorbereiteten und dieses anschließend verteilten.

spenden Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main half im Rahmen des Mitzvah Day bedürftigen Kindern der »Arche« mit Lebensmittel- und Hygieneartikel-Spenden, und Kinder buken mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden für Teilnehmer des Frankfurter »Treffpunkts«.

Die Welt ein bisschen besser machte natürlich auch Makkabi Deutschland. In Berlin trafen sich Makkabäer zum Ploggen, also zum Müll aufsammeln während des Joggens. »Die Bewegung an der frischen Luft tat uns und der Umwelt gut«, schrieben die Sportlerinnen und Sportler nach dem Mitzvah Day auf ihrem Instagram-Account. Sie freuen sich schon auf nächstes Jahr.

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

von Alicia Rust  03.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

von Christine Schmitt  02.11.2025

Berlin

Parfüm mit Geschichte

Das israelische Label Zielinski & Rozen stellte seine Duftkollektion vor, die 1905 in Jaffa kreiert wurde

von Alicia Rust, Erez Zielinski Rozen, Gemeinde Berlin, Parfüm  02.11.2025

Feier

Zusammenhalt und Zuversicht

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lud zum Neujahrsempfang in den Hubert-Burda-Saal

von Esther Martel  02.11.2025

Auszeichnung

Die Frau mit den Blumen

Zwei Jahre lang ging Karoline Preisler auf anti-israelische Demonstrationen, um auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen. Jetzt erhält sie den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden

von Michael Thaidigsmann  02.11.2025