Café Zelig

Geschützter Ort

Fünf Jahre Café Zelig wurden im Hubert-Burda-Saal gebührend gefeiert. Foto: Marina Maisel

Das Café Zelig, ein Ort der wöchentlichen Begegnung für Schoa-Überlebende, ist ein einzigartiges und erfolgreiches Projekt. Vor genau fünf Jahren wurde es ins Leben gerufen – und jetzt im Hubert-Burda-Saal des IKG-Gemeindezentrums gebührend gefeiert.

Bei der Geburtstagsfeier fiel der Name von Joram Ronel besonders häufig. Er ist Facharzt für Psychiatrie am Klinikum rechts der Isar und der »geistige Vater« und Gründer des Treffpunkts. Mit seinem Kooperationsangebot bei der Verwirklichung ebnete er den Weg für das Projekt. Durch ihn, die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, die B’nai-B’rith-Loge Hebraica-Menorah und die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) wurde das Café Zelig schnell zu einer geschätzten Dauereinrichtung.

initiative IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, die die Initiative des Oberarztes von Anfang an unterstützt hatte, erinnerte in ihrer Rede an die besonderen, in ihrer ganzen Konsequenz und Tragweite kaum fassbaren Herausforderungen, denen Holocaust-Überlebende ausgesetzt sind. »Für diese Menschen eine Möglichkeit des Miteinanders zu schaffen, ist ein großartiges Verdienst und eine besondere Mizwe«, sagte sie.

Miteinander zu reden, das Unsagbare anzusprechen, könne eine heilende Wirkung entfalten, hob Joram Ronel hervor. Zugleich wies er darauf hin, dass viele Holocaust-Überlebende gerade dazu nicht in der Lage gewesen seien, weder mit ihren Partnern noch mit ihren Kindern. Das Café Zelig dagegen biete ihnen genau diese Möglichkeit.

Der hohe Stellenwert, den die Einrichtung bei der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« genießt, wurde bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen auch durch die Anwesenheit der früheren Bundesministerin Annette Schavan deutlich. Sie ist Vorsitzende der Stiftung, der es ihren Worten zufolge darum gehe, Orte der Begegnung zu schaffen und Zeichen zu setzen. Das Wohl derer, die Unvorstellbares erlitten hätten, lägen ihr und der Stiftung besonders am Herzen, betonte Schavan.

kooperation Als »wunderbares Geschenk für die Zivilgesellschaft« bezeichnete die Stiftungsvorsitzende den Umstand, dass in allen Regionen des Landes Juden und ihre Kinder und Kindeskinder leben würden. Deshalb sei die Kooperation mit jüdischen Organisationen und Gemeinden für die Stiftung besonders wichtig, gerade im Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.

Ein Glanzpunkt war die Vorführung des Films Das Zelig von Tanja Cummings, der die Geschichte des Treffpunkts erzählt und bereits als Beitrag zu den 12. Jüdischen Filmtagen gezeigt wurde.

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025

Sachsen

Verdienstorden für Leipziger Küf Kaufmann

Seit vielen Jahren setze er sich für den interreligiösen Dialog und den interkulturellen Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein

 11.06.2025

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Beschuldigter bittet um Entschuldigung

Am 5. April 2024 war ein Brandsatz gegen die massive Tür des jüdischen Gebetshauses in der Leo-Trepp-Straße geworfen worden

 11.06.2025

Erinnerung

731 Schulen erinnern an Anne Frank

Der Aktionstag findet seit 2017 jährlich am 12. Juni, dem Geburtstag des Holocaust-Opfers Anne Frank (1929-1945), statt

 11.06.2025

Grand Schabbaton

Eine 260-köpfige Familie

In Potsdam brachte der»Bund traditioneller Juden« mehrere Generationen zusammen

von Mascha Malburg  11.06.2025

Meinung

Jewrovision: einfach jung und jüdisch sein

Junge Jüdinnen und Juden sind alltäglich Anfeindungen ausgesetzt. Für sie ist die Jewrovision ein Safe Space

von Katrin Richter  11.06.2025

Jewrovision

Party der Herzen

1300 Jugendliche kamen in Dortmund zum größten Gesangs- und Tanzwettbewerb für jüdische Kinder und Teenager zusammen. In angespannten Zeiten lebten sie das Motto »United in Hearts«

von Katrin Richter  11.06.2025