München

Film, Geschichte, Spitze

Foto: DOK.fest München

München

Film, Geschichte, Spitze

Meldungen aus der IKG

 19.05.2021 18:32 Uhr

Film

Noch bis 23. Mai findet das 36. Internationale Dokumentarfilmfestival DOK.fest München statt. Doch angesichts der Covid-19-Pandemie sind – wie bereits im vergangenen Jahr – die 131 ausgewählten Produktionen auch dieses Mal nur online zu finden. Vier große Wettbewerbe präsentieren Höhepunkte internationalen Filmschaffens. Die Gastlandreihe DOK.guest Kanada zeigt die kanadische Gesellschaft abseits politischer Schlagzeilen. In der Retrospektive gibt es fünf Jahrzehnte DEFA-Dokumentarfilm sowie das Werk der tschechischen Regisseurin Helena Trestiková zu sehen. Besonders hingewiesen sei auf den Film Das Zelig von Tanja Cummings (Deutschland 2020), der dem Cafétreff von Schoa-Überlebenden in Vor-Corona-Tagen im Jüdischen Gemeindezentrum gewidmet ist. Des Weiteren lohnt sich ein Blick auf Bad Nazi. Good Nazi (2020) des israelischen Regisseurs Chanoch Ze’evi (2020), der sich mit dem Schicksal des vom Dritten Reich überzeugten Wehrmachtsoffiziers Wilm Hosenfeld beschäftigt. Er wurde zum Retter des Pianisten Wladyslaw Szpilman, bekannt aus dem Oscar-prämierten Spielfilm Der Pianist. Den Zugang zum Ticket-Account findet man unter folgendem Link. ikg

Geschichte

Die Vortragsreihe »1700 Jahre Quellen aus der deutsch-jüdischen Geschichte« läuft als virtuelles Gemeinschaftsprojekt der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen und des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München weiter. Am Donnerstag, den 20. Mai, spricht von 18 bis 20 Uhr Katharina Bergmann über jüdische Geschichte während der NS-Zeit, die lange als reine Opfergeschichte betrachtet wurde. Diesem Ansatz fehlt jedoch die differenzierende Sichtweise: Die als deutsche Juden Verfolgten waren keineswegs nur Lämmer, die zur Schlachtbank geführt wurden. Sie trafen zwischen 1933–1945 Ermessensentscheidungen in einem sich immer weiter verengenden Handlungsspielraum, deren Konsequenzen sie ebenso ertragen mussten wie die Auswirkungen, die die immer komplexer werdenden Zeitgeschehnisse mit sich brachten. In diesem Vortrag zeigt Katharina Bergmann anhand ausgewählter biografischer Text- und Bildquellen aus den Nachlässen von Münchner Juden die Entscheidungen auf, vor denen diese in den Jahren der nationalsozialistischen Verfolgung standen: Sollten sie in der Heimat bleiben oder emigrieren? Die Anmeldung ist möglich per E-Mail unter julia.treindl@lrz.uni-muenchen.de. Danach erhält man den Zugangscode zu der Veranstaltung. ikg

Spitze

Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 16. Mai, lädt das Jüdische Museum München zu einem digitalen Rundgang durch seine aktuelle Studienausstellung Spitzenhaus Rosa Klauber ein. Als »Königlich Bayerischer Hoflieferant« gehörte das 1859 gegründete Spitzenhaus zu den ersten Adressen für Innenausstattung und Wäsche in München. Seiner Gründerin gelang der Aufstieg von der sogenannten Judenreihe auf der Auer Dult am Mariahilfplatz ins Münchner Bürgertum. In den 1920er-Jahren eröffneten ihre Enkel eine zweite Geschäftsfiliale am Marienplatz sowie eine hochmoderne Wäschefabrik in der Dachauer Straße. Dort arbeitete zwischen 1935 und 1938 auch Kurt Landauer, langjähriger Präsident des FC Bayern, als kaufmännischer Angestellter. 1938/39 mussten Rosa Klaubers Enkel ihr Erbe zurücklassen und aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen. Heute lebt die Familie in New York und produziert Spitze in der sechsten Generation. In einem Video-Rundgang wird die Firmen- und Familiengeschichte dargestellt. Anschließend kann man sich in einem digitalen Workshop kreativ mit dem Thema »Textilien und Erinnerung« auseinandersetzen. Nähere Informationen unter folgendem Link. ikg

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025