Geburtstag

Die iPad-Oma aus Oldenburg

Starke Frau in Oldenburg: Sara-Ruth Schumann beging am 11. März ihren 75. Geburtstag. Foto: Kay Michalak / fotoetage

Sie bezeichnet sich selbst gern als iPad-Oma. Sara-Ruth Schumann ist medialen Neuerungen und jungen Menschen gegenüber immer aufgeschlossen gewesen. Ihre Enkel und deren Freunde unternahmen auch als Jugendliche immer gern mit ihrer Großmutter Städtetouren.

Vielleicht kann man die 75-Jährige auch experimentierfreudig nennen. 1992 gründete sie mit 15 Gleichgesinnten die Jüdische Gemeinde zu Oldenburg wieder. Prominente Paten wie der damalige Landesrabbiner von Niedersachsen Henry G. Brandt unterstützten den Versuch. Rabbiner Leo Trepp grüßte »mit großer Freude meine alt-neue Gemeinde zur Eröffnung der neuen Mikwe« 2002.

Erste Rabbinerin Für Aufregung in der jüdischen Welt sorgte 1995 die Berufung Bea Wylers als erste Rabbinerin in Deutschland, ihr folgte 2011 mit Alina Treiger wieder eine Frau. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Richard von Weizsäcker trugen sich bei der Eröffnung der Synagoge 1995 mit als Erste in das Gästebuch der Gemeinde ein.

2002 waren alle Umbaumaßnahmen für Gemeindehaus und Synagoge beendet. Da feierte die Gemeinde schon ihr zehnjähriges Bestehen, einen Erfolg, den Rabbiner Brandt als kräftigen und prächtigen Setzling bezeichnete. Man habe diejenigen Lügen gestraft, die »dem Unterfangen mit Ablehnung und Hohn begegnet« waren und die zehn Jahre danach »sich mit den Errungenschaften der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg schmücken«.

Bundesverdienstkreuz Im vergangenen Sommer feierte die Gemeinde ihr 20-jähriges Bestehen. Eines, das sie vor allem der Tatkraft, dem Mut und der Ausdauer einer Frau zu verdanken hatte, ihrer Vorsitzenden seit der ersten Stunde, Sara-Ruth Schumann. Sie und die Gemeinde zu Oldenburg waren lange Zeit synonym zu setzen. Als ob ihr die Kraft nach langen Jahren des Einsatzes, der unter anderem auch mit dem Bundesverdienstkreuz anerkannt worden war, plötzlich ausging, erkrankte Sara-Ruth Schumann ohne jede Vorwarnung schwer.

Die Krankheit schränkt die energische tatendurstige Frau in ihrer Bewegung stark ein. Andere haben die Führungsaufgaben übernommen. Die Gemeinde fanden sie gut bestellt vor. Am Montag feierte Sara-Ruth Schumann in Hamburg ihren 75. Geburtstag. Bis 120!

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  25.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025