Studierendenkonferenz

Deutsche und israelische Studierende fordern: Schluss mit der Iran-Kooperation

Deutsche und israelische Studierendenvertreter Foto: NUIS

Vor der Deutsch-Israelischen Studierendenkonferenz in Frankfurt an diesem Wochenende wenden sich mehrere Gruppen gegen eine Zusammenarbeit von deutschen Hochschulen mit Einrichtungen im Iran.

»Vernichtungsdrohungen gegen Israel, Leugnung der Schoa und antisemitischer Terror können niemals Grundlage für eine Zusammenarbeit sein«, heißt es in einer Resolution.

Diese wendet sich insgesamt gegen alle Formen von Antisemitismus und spricht sich für eine »Unterstützung der Normalisierung der Beziehungen anderer Staaten zu dem einzigen jüdischen Staat« aus. Auch wird gefordert, Holocaust-Studien auszubauen.

Zu einer Pflege der deutsch-israelischen Freundschaft gehörten auch Fortsetzung und Ausbau des Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen, Auszubildenden, Studierenden, Forschenden und Lehrenden.

Die Resolution fordert zudem die Vereinbarkeit von Religion und Studium. Die Studierenden wenden sich dagegen, dass Prüfungen in Deutschland mitunter auf hohe jüdische Feiertage oder den Ruhetag Schabbat fallen. Daran entzündet sich immer wieder Kritik, auch vom Zentralrat der Juden in Deutschland. »Es ist daher notwendig, jüdische Feiertage bei der Festlegung von Prüfungsterminen zu berücksichtigen und dafür politisch einen klaren Rechtsrahmen zu schaffen«, heißt es in der Resolution.

Die zweite Deutsch-Israelische Studierendenkonferenz findet an diesem Samstag und Sonntag statt. Die erste war 2019. Im Zentrum stehen den Angaben zufolge politische Bildung, Austausch, Diskussionen und gegenseitiges Verständnis.

Initiiert wurde die Resolution von der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), dem Verband Jüdischer Studierender in Hessen (VJSH), dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (JuFoDIG), dem »freien zusammenschluss von student*Innenschaften« (fzs) und der National Union of Israeli Students (NUIS).

Die Resolution hatten deutsche und israelische Studierende Ende September in Jerusalem unterzeichnet. JSUD-Präsidentin Anna Staroselski betonte damals, wie »wichtig eine Ausweitung der deutsch-israelischen Partnerschaft« ist. Schirmherren der Konferenz in Frankfurt sind der israelische Botschafter Ron Prosor und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). kna/ja

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025

Trilogie

Aufgewachsen zwischen den Stühlen

Christian Berkel stellte seinen Roman »Sputnik« im Jüdischen Gemeindezentrum vor

von Nora Niemann  26.10.2025

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025