Thüringen

Dem Sofer über die Schulter geschaut

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen erhält eine neue Torarolle. Seit Oktober 2019 arbeitet der Berliner Rabbiner und Sofer (Toraschreiber) Reuven Yaacobov daran. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands und das Bistum Erfurt hatten ihn damit beauftragt.

Das Vorhaben ist auf zwei Jahre ausgelegt. Wegen der Corona-Pandemie kann der Sofer die Fortschritte seiner Arbeit jedoch nicht der Öffentlichkeit präsentieren.

FILM Ein Kurzfilm soll nun diese Lücke füllen. Die Erfurter Filmemacherin Alice End hat für ihre neue Dokumentation Reuven Yaacobov monatelang in seiner Berliner Gemeinde besucht, teilte die Koordinatorin des Projektes »Tora ist Leben« der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, des Bistums Erfurt und der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen mit.

Der Sofer beantwortet Fragen von Kindern und Erwachsenen, die sie vorher auf Facebook eingereicht haben.

Alice Ends kürzlich entstandener Kurzfilm »Vom Pergament zur Tora« zeigt »auf eindrückliche Art und Weise, wie viel Liebe, Handwerkskunst und Geduld dazugehören, um die 304.805 Buchstaben der fünf Bücher Mose aufs Pergament zu bringen«, so die Initiative weiter.

FRAGEN Außerdem beantwortet Reuven Yaacobov in dem Film Fragen von Kindern und Erwachsenen, die sie im Vorfeld auf der Facebook-Seite des Projekts eingereicht haben. Seine Premiere feiert der Film am 13. Januar um 16 Uhr auf dem YouTube-Kanal von ahavta.

Die Seite wird vom evangelischen Pfarrer Ricklef Münnich betrieben und widmet sich dem jüdisch-christlichen Dialog. Dort werden unter anderem die »Worte zum Schabbat« des Thüringer Landesrabbiners Alexander Nachama veröffentlicht. 

FESTZUG Der Sofer soll, sofern die Situation es zulasse, zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2021 nach Thüringen kommen und öffentlich an der Tora schreiben.

Der letzte Buchstabe soll laut Ankündigung am 30. September 2021 auf einem öffentlichen Platz in Erfurt geschrieben werden. Dann wird die Tora in einem Festzug durch Erfurt getragen und in die Synagoge gebracht.  ja

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Zentralrat der Juden begeht sein 75. Jubiläum

Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden lud zahlreiche Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft nach Berlin. Der Bundeskanzler hielt die Festrede

von Imanuel Marcus  17.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025