Lübeck

Carlebach-Synagoge wird feierlich wiedereröffnet

Im Zentrum der Sanierung stand die Erneuerung der reich verzierten Wände und Decken des zweistöckigen Gottesdienstraums. Foto: Gregor Fischer

Ein Jahr nach dem Ende der Sanierungsarbeiten wird die Lübecker Carlebach-Synagoge heute feierlich wiedereröffnet.

Prominente Gäste sind unter anderem Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sowie der Schauspieler und Maler Armin Mueller-Stahl, wie die Stadt Lübeck mitteilte. Die Eröffnungsfeier musste im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden. Auch jetzt werden nur geladene Gäste teilnehmen.

sanierung Die Lübecker Synagoge ist eine der wenigen in Deutschland, die in der NS-Zeit nicht zerstört wurde. Im Zentrum der Sanierung stand die Erneuerung der reich verzierten Wände und Decken des zweistöckigen Gottesdienstraums. Das Dach, die Heizung und die Sanitäranlagen mussten erneuert werden. Die Baukosten beliefen sich auf 8,5 Millionen Euro und wurden vom Bund, dem Land, der Stadt und drei Stiftungen bezahlt. Die Jüdische Gemeinde hat heute rund 600 Mitglieder, die überwiegend aus Osteuropa stammen.

Die Bauarbeiten hatten knapp zehn Jahre gedauert. Ursprünglich sollte der Umbau 3,3 Millionen Euro kosten und 2017 fertig sein. Im Juni 2016 mussten die Arbeiten wegen fehlender Gelder gestoppt werden. Einige Monate lang war die Baustelle stillgelegt.

fassade Die ersten Juden waren 1656 aus Polen nach Lübeck gekommen. Die Synagoge wurde am 10. Juni 1880 eingeweiht. Ursprünglich im maurischen Stil errichtet, verfügte das Gebäude bis Ende der 1930er-Jahre über eine prunkvolle Fassade und eine große Kuppel.

In der Pogromnacht am 9. November 1938 schändeten Nationalsozialisten die Synagoge und verwüsteten mehrere Räume. Die Synagoge musste an die Stadt verkauft werden und wurde als Sporthalle genutzt. Dafür ließ die Stadtverwaltung die Fassade und die Kuppel entfernen. Bei einem Brandanschlag durch Rechtsextreme wurden am 25. März 1994 der Vorraum und historische Dokumente zerstört. epd

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 6. November bis zum 13. November

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025