In Magdeburg sollen am 26. September 30 neue Stolpersteine verlegt werden. Mit den Gedenkzeichen soll unter anderem an Julius Kahn erinnert werden, der von 1928 bis 1933 Vorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung Magdeburgs war, teilte die städtische Arbeitsgruppe »Stolpersteine für Magdeburg« am Dienstag mit. Die Verlegung der Gedenkzeichen für Holocaust-Opfer vor deren letzten bekannten Wohnadressen ist den Angaben zufolge die 45. in der Ottostadt. Insgesamt gebe es in der Stadt bislang mehr als 830 Stolpersteine.
Bereits am Abend zuvor soll im Foyer der Pauluskirche ein offener Gesprächsabend mit Enkeln der Familie Weißler stattfinden. Friedrich Weißler entstammte einer jüdischen Familie und gehörte ab 1933 mit seiner Familie zur evangelischen Paulusgemeinde. Als Mitglied der Bekennenden Kirche ab 1934 wurde er von den Nazis als Jude entrechtet, wegen seines christlichen Engagements verfolgt und am 19. Februar 1937 im KZ Sachsenhausen ermordet.
Die Stolperstein-Initiative bat zudem um weitere Spenden, um die Finanzierung der nächsten Verlegungen abzusichern. Die nächste Verlegung von etwa 50 Stolpersteinen sei für das kommende Jahr geplant. Ein Stolperstein koste 120 Euro, für die Gestaltung des Gedenkblattes für jede Familie fallen den Angaben zufolge 35 Euro an. Auch neue Stolpersteinputzpaten werden gesucht, die diese putzen und behüten, auf die Namen aufmerksam machen und an sie erinnern. epd