Militär-Bundesrabbiner

Zsolt Balla will Juden in der Bundeswehr ermutigen

Soldatinnen und Soldaten sollen offener mit ihrer religiösen Identität umgehen

 04.06.2021 07:49 Uhr

Rabbiner Zsolt Balla Foto: Steffen Giersch

Soldatinnen und Soldaten sollen offener mit ihrer religiösen Identität umgehen

 04.06.2021 07:49 Uhr

Der künftige Militär-Bundesrabbiner Zsolt Balla will jüdische Soldaten in der Bundeswehr ermutigen, offener mit ihrer religiösen Identität umzugehen. »Es gibt Soldaten, die keine Probleme haben, ihren jüdischen Glauben zu äußern«, sagte Balla, der am 21. Juni in sein neu geschaffenes Amt eingeführt wird, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).

»Manche fühlen sich jedoch nicht wohl bei dem Gedanken, sich den anderen in der Truppe entsprechend mitzuteilen«, so der Landesrabbiner von Sachsen. Dies sei jedoch nicht allein in der Bundeswehr so. »Ich kann diese Verhaltensweisen auch in der zivilen jüdischen Gemeinde beobachten. Wir möchten daher generell Juden ermutigen.«

Sorge Der Rabbiner beobachtet Vorfälle mit rechtsextremem oder antisemitischem Hintergrund in der Bundeswehr mit Sorge. »Und sie gefährden nicht allein jüdische Deutsche, sondern Extremismus greift die Gesellschaft als Ganzes an.« Balla hält die Bekenntnisse der demokratischen Parteien in Deutschland gegen Antisemitismus für deutlich genug. »Hass jeglicher Art nicht salonfähig zu machen, bleibt die Aufgabe jedes Einzelnen. Das geht nur, wenn alle im Gespräch bleiben und sich auch ausreden lassen«, so der jüdische Geistliche.

Als Militär-Bundesrabbiner wolle er Bundeswehrangehörige jüdischen Glaubens unterstützen. »Dabei kann es zum Beispiel um koschere Verpflegung gehen, die Praxis religiöser Handlungen oder das Begehen jüdischer Fest- und Feiertage. Die Militärrabbiner sind jedoch ansprechbar für alle Soldaten und werden ein offenes Ohr für sie haben«, so Balla, der selbst nicht genau weiß, wie viele Soldaten in der Bundeswehr jüdischen Glaubens sind. Die zweite Aufgabe der Militärrabbiner umfasse Bildung und Erziehung. »Es geht um eine Bundeswehr, in der die demokratischen Werte gelebt werden.«

Der in Budapest geborene und seit 2002 in Deutschland lebende Balla sagte, er habe großen Respekt vor der Arbeit, die die Streitkräfte für die Bundesrepublik leisteten. »Die Bedeutung, die sie für eine freie Gesellschaft in Deutschland und Europa haben, wird leider häufig unterschätzt«, so der 42-Jährige. kna

Chol Ha-Moed

Grund allen Seins

Die 13 Middot, die »Gʼttlichen Eigenschaften«, enthalten universelle Verhaltensnormen für alle Menschen

von Rabbiner Joel Berger  26.04.2024

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 23.04.2024

Korban Pessach

Schon dieses Jahr in Jerusalem?

Immer wieder versuchen Gruppen, das Pessachopfer auf dem Tempelberg darzubringen

von Rabbiner Dovid Gernetz  22.04.2024

Pessach

Kämpferinnen für die Freiheit

Welche Rolle spielten die Frauen beim Auszug aus Ägypten? Eine entscheidende, meint Raschi

von Hadassah Wendl  22.04.2024

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 23.04.2024

Mezora

Die Reinheit zurückerlangen

Die Tora beschreibt, was zu tun ist, wenn Menschen oder Häuser von Aussatz befallen sind

von Rabbinerin Yael Deusel  18.04.2024

Tasria

Ein neuer Mensch

Die Tora lehrt, dass sich Krankheiten heilsam auf den Charakter auswirken können

von Yonatan Amrani  12.04.2024

Talmudisches

Der Gecko

Was die Weisen der Antike über das schuppige Kriechtier lehrten

von Chajm Guski  12.04.2024

Meinung

Pessach im Schatten des Krieges

Gedanken zum Fest der Freiheit von Rabbiner Noam Hertig

von Rabbiner Noam Hertig  11.04.2024