Martin Buber

Zehntausende Briefe werden digitalisiert

Das Projekt ist auf 24 Jahre ausgelegt und soll mit 9,2 Millionen Euro finanziert werden

 23.11.2020 15:33 Uhr

Martin Buber (1878–1965) Foto: dpa

Das Projekt ist auf 24 Jahre ausgelegt und soll mit 9,2 Millionen Euro finanziert werden

 23.11.2020 15:33 Uhr

Zehntausende Briefe aus der Korrespondenz des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber (1878-1965) mit seinen Zeitgenossen sollen digitalisiert und damit für die Forschung zugänglich gemacht werden.

Dafür gebe es eine Förderzusage von Bund und Ländern, wie die Goethe-Universität in Frankfurt am Montag mitteilte. Mit fast 400.000 Euro jährlich werde das Projekt zur Digitalisierung und Kommentierung dieses Nachlasses von Buber finanziert.

Archive Etwa 40.000 Briefe von ihm und an ihn seien überliefert, insbesondere im Nachlass des Philosophen in Jerusalem, aber auch verstreut in Archiven weltweit. Etwa ein Viertel der Briefe stammten von Buber, der Rest sei an ihn addressiert worden. Alle Briefe sollen nun als Faksimile digitalisiert, ein Großteil auch transkribiert, übersetzt und kommentiert werden.

Das Projekt sei auf 24 Jahre ausgelegt und werde mit 9,2 Millionen Euro hälftig vom Bundesbildungsministerium und vom hessischen Wissenschaftsministerium finanziert. Christian Wiese, Judaist und Inhaber der Martin-Buber-Professur an der Goethe-Universität, kooperiert dabei mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Boston University und der National Library of Israel.

Geschichte »Die Korrespondenz Bubers, der in Heppenheim gelebt und in Frankfurt gelehrt hat, kann wichtige neue Erkenntnisse zur Geschichte des 20. Jahrhunderts beisteuern«, sagte die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne). Buber stand in Kontakt etwa mit Literaten wie Hermann Hesse, Arnold Zweig, Thomas Mann oder Franz Kafka.

Buber war von 1924 bis 1933 zunächst als Lehrbeauftragter, später als Honorarprofessor für jüdische Religionslehre und Ethik an der Universität Frankfurt tätig. Er legte die Professur 1933 nach der Machtübernahme Hitlers nieder, um einer Aberkennung zuvorzukommen.

Danach wirkte er am Aufbau der Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung bei der Reichsvertretung der Deutschen Juden mit, bis diese ihre Arbeit einstellen musste. Vor den Novemberpogromen 1938 emigrierte Buber nach Israel. 1965 starb er in Jerusalem. kna

Mezora

Die Reinheit zurückerlangen

Die Tora beschreibt, was zu tun ist, wenn Menschen oder Häuser von Aussatz befallen sind

von Rabbinerin Yael Deusel  18.04.2024

Tasria

Ein neuer Mensch

Die Tora lehrt, dass sich Krankheiten heilsam auf den Charakter auswirken können

von Yonatan Amrani  12.04.2024

Talmudisches

Der Gecko

Was die Weisen der Antike über das schuppige Kriechtier lehrten

von Chajm Guski  12.04.2024

Meinung

Pessach im Schatten des Krieges

Gedanken zum Fest der Freiheit von Rabbiner Noam Hertig

von Rabbiner Noam Hertig  11.04.2024

Pessach-Putz

Bis auf den letzten Krümel

Das Entfernen von Chametz wird für viele Familien zur Belastungsprobe. Dabei sollte man es sich nicht zu schwer machen

von Rabbiner Avraham Radbil  11.04.2024

Halacha

Die Aguna der Titanic

Am 14. April 1912 versanken mit dem berühmten Schiff auch jüdische Passagiere im eisigen Meer. Das Schicksal einer hinterbliebenen Frau bewegte einen Rabbiner zu einem außergewöhnlichen Psak

von Rabbiner Dovid Gernetz  11.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Schemini

Äußerst gespalten

Was die vier unkoscheren Tiere Kamel, Kaninchen, Hase und Schwein mit dem Exil des jüdischen Volkes zu tun haben

von Gabriel Rubinshteyn  05.04.2024

Talmudisches

Die Kraft der Natur

Was unsere Weisen über Heilkräuter lehren

von Rabbinerin Yael Deusel  05.04.2024