Frankfurt/Main

Koschere Kohlroulade in Halle C

Der Frankfurter Gemeinderabbiner Avichai Apel begrüßt die Neuerung. Foto: Rafael Herlich

Am Frankfurter Flughafen gibt es eine Neuerung, über die sich praktizierende Juden freuen können: Ein neuer Automat in der Abflughalle C bietet Snacks und Spezialitäten, die koscher zubereitet wurden. Das teilte der Frankfurt Airport Service News mit. Das Sortiment reiche »von Gummibärchen über traditionelle jüdische Naschereien bis zur herzhaften Kohlroulade für unterwegs«. Für die Kaschrut verbürge sich der lokal ansässige Lebenshändler Migdal.

Rabbiner Der Frankfurter Gemeinderabbiner Avichai Apel, Mitglied im Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD), begrüßte die Neuerung. Durch den Automaten sei »die Grundversorgung jüdischer Reisender mit garantiert koscheren Snacks und kleinen nahrhaften Mahlzeiten für unterwegs sichergestellt«.

Das Gerät befinde sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Check-in der israelischen Airline El Al, und auch bis zum nächsten jüdischen Gebetsraum seien es nur wenige Schritte. »Das ist ein ausgezeichnetes Service-Angebot und setzt die seit vielen Jahren bestehende intensive Zusammenarbeit des Airports mit der jüdischen Gemeinde in Frankfurt erfolgreich fort«, erläuterte Rabbiner Apel. Ein solcher Automat sei einzigartig in Europa.

Christian Meyer, der Verantwortliche für interreligiöse Angelegenheiten im Vorstandsstab des Arbeitsdirektors sagte, alle Projektbeteiligten im Hause, das externe Handels- und Vermietungsmanagement, das Terminalmanagement sowie der impulsgebende Fachbereich Diversity und Soziales hätten monatelang an einem Strang gezogen.

Symbolkraft Mit dem Ergebnis sei nicht nur eine Servicelücke gegenüber jüdischen Passagieren und Flughafenbeschäftigten geschlossen worden: »Weit wichtiger als der Aspekt kulinarischer Vielfalt ist die Symbolkraft, die von dieser Initiative ausgeht«, betonte Meyer.

Die angebotenen Speisen sollen laut Mitteilung zwischen ein und drei Euro kosten – zahlbar mit Bargeld, Kreditkarte, PayPal oder ApplePay. ag

Nahost

»Öl ins Feuer des anwachsenden Antisemitismus«

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt wirft der evangelischen Kirche moralisches Versagen vor und kritisiert eine Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »dämonisiert« werde

 05.07.2025

Chukat

Ein Tier, das Reinheit schafft

Wir können die Mizwa der Roten Kuh nicht verstehen – aber ihre Bedeutung erahnen

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  04.07.2025

Talmudisches

Die weibliche Idee hinter König David

Was Kabbalisten über Eschet Chajil, die tüchtige Frau, lehren

von Vyacheslav Dobrovych  04.07.2025

Jerusalem

Das falsche Grab

Das Buch der Könige gibt Auskunft darüber, wo David wirklich begraben wurde

von Rabbiner Igor Mendel Itkin  03.07.2025

Interview

»Inhalte statt Konflikte produzieren«

Rabbinerin Elisa Klapheck will in ihrer zweiten Amtszeit als Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz zusammenführen

von Mascha Malburg  03.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Essay

Der Weltkirchenrat auf Abwegen

Die Organisation mit mehr als 350 meist protestantischen Kirchen stimmt in den Chor all derer ein, die ein antiisraelisches Lied nach dem anderen singen. Immer lauter. Immer wütender. Immer obsessiver

von Daniel Neumann  29.06.2025

Talmudisches

Beten gegen das Böse

Was unsere Weisen über den freien Willen und moralische Entscheidungen lehrten

von Vyacheslav Dobrovych  27.06.2025

Vertrauen

»Ich werde da sein«

Wo nur ist Gott auf dieser Welt? Er hat es Mosche gesagt

von Rabbiner David Kraus  27.06.2025