Außenminister Johann Wadephul reist vor dem Hintergrund der Diskussion über den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump an diesem Sonntag in die Golfregion. Zunächst will der CDU-Politiker im Golfemirat Katar mit Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über die Lage beraten. Katar gilt als zentraler Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern im Bemühen um ein Ende des Gaza-Kriegs. Berichten zufolge werden ranghohe Vertreter beider Seiten am Sonntag in der Sinai-Stadt Al-Arisch zu Verhandlungen mithilfe von Vermittlern erwartet.
Anschließend will der Bundesaußenminister im Emirat Kuwait an einem Außenministertreffen von EU und Golf-Kooperationsrat teilnehmen. Kuwait hat derzeit den Vorsitz im Kooperationsrat. Die Golfstaaten verfügen in der Region über die arabische Halbinsel und den Persischen Golf hinaus über viel Einfluss. Viele Interessen der Golfstaaten an Frieden, Sicherheit und Wohlstand teilt auch die Bundesregierung.
Im Mittelpunkt der Beratungen in Kuwait stehen nach Angaben eines Sprechers des Auswärtigen Amts in Berlin regionalpolitische Themen wie die Lage im Gazastreifen, in Syrien, im Iran sowie im Jemen. Außerdem soll es um eine Vertiefung der Zusammenarbeit gehen. Diese war beim ersten Gipfel der Staats- und Regierungschefs von EU und Golf-Kooperationsrat 2024 in Brüssel beschlossen worden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem von Trump vorgestellten Friedensplan für den Gazastreifen zugestimmt. Die Hamas hat am Freitagabend Teile des Plans – darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln – akzeptiert, zugleich aber weitere Verhandlungen gefordert.
Der Plan sieht die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für Hunderte palästinensische Häftlinge vor. Zudem soll sich die israelische Armee schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen und die Hamas ihre Waffen abgeben. Außerdem soll mehr humanitäre Hilfe in das Gebiet gebracht werden. Später soll es eine Übergangsregierung palästinensischer Technokraten unter internationaler Aufsicht geben. dpa/ja