NS-Verbrechen

Verfahren gegen 39 mutmaßliche KZ-Aufseher

Kurt Schrimm Foto: dpa

Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg wird in den nächsten Wochen Verfahren gegen 39 mutmaßliche Aufseher des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau abgeben.

Die Vorermittlungsverfahren seien abgeschlossen, sagte der Leiter der Einrichtung, Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm, am Mittwoch der Jüdischen Allgemeinen: »Da wir aber keine Anklagebehörde sind, gehen die Vorgänge jetzt an die zuständigen Staatsanwaltschaften in den jeweiligen Bundesländern.«

Mord Allen Beschuldigten werde Beihilfe zum Mord vorgeworfen. Die 39 Personen – darunter auch Frauen – seien zwischen 1916 und 1926 geboren, die meisten von ihnen zwischen 1921 und 1923. Von ihnen lebten derzeit sechs in Baden-Württemberg, sieben in Bayern, zwei in Sachsen-Anhalt, vier in Nordrhein-Westfalen, vier in Niedersachsen, zwei in Hessen und je einer in Rheinland-Pfalz, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Sieben der Beschuldigten lebten im Ausland – je einer in Kroatien, Österreich, Brasilien, USA, Argentinien, Polen und sogar in Israel, sagte Schrimm. Bei zwei weiteren sei der Aufenthaltsort noch nicht endgültig ermittelt. Nähere Angaben zu dem Beschuldigten in Israel konnte der Oberstaatsanwalt nicht machen. epd/ja

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Entscheidung

Uni Jena lehnt Prüfung von Kontakten mit israelischen Hochschulen ab

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird Kooperationen mit israelischen Hochschulen nicht auf mögliche Verbindungen zum Militär überprüfen. Der Senat lehnte einen entsprechenden Antrag von Teilen der Professorenschaft ab

 27.11.2025

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025

Debatte um Hamas-Nähe

Mitglieder des ZDF-Kontrollgremiums fordern Konsequenzen

Nachdem ein mutmaßlicher Terrorist über eine Partnerfirma an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Senders mitgewirkt hat, soll der Fall nun parlamentarisch aufgearbeitet werden

 27.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  27.11.2025