USA

USA werden israelische Militäreinheit nicht sanktionieren

Haben Mitglieder des Batallions Netzah Yehuda Menschenrechte verletzt? Foto: copyright (c) Flash90 2024

Die USA werden ein Bataillon des israelischen Militärs, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vor Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober vorgeworfen wurden, nicht sanktionieren.

Die zwei betroffenen Soldaten seien »sofort von ihrer Gefechtsstellung abgezogen« worden, hätten das Militär inzwischen verlassen und dürften nicht mehr in der Reserve dienen, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Außerdem habe das israelische Militär »Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung der Vorfälle zu vermeiden«.

Mehrere Medien hatten bereits am Freitag über den Abschluss einer entsprechenden Untersuchung berichtet. Die Feststellung des US-Außenministeriums geht demnach mit der Fortsetzung von Militärhilfe aus den Vereinigten Staaten für die betroffene Einheit einher.

Verstöße bei fünf Einheiten

Das sogenannte »Leahy«-Gesetz in den USA untersagt militärische Unterstützung an ausländische Einheiten, die in schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind. Am 17. April hatte die Investigativ-Plattform »ProPublica« einen Bericht veröffentlicht, wonach ein Gremium im US-Außenministerium bereits vor Monaten empfohlen hatte, mehrere israelische Militär- und Polizeieinheiten wegen Menschenrechtsverstößen im Westjordanland vor dem 7. Oktober von US-Hilfen auszuschließen. Dem Bericht zufolge handelte es sich um mehrere Fälle von Vergewaltigung und willkürliche Tötungen.

Lesen Sie auch

Kurz darauf hatte das US-Außenministerium bestätigt, dass bei insgesamt fünf israelischen Einheiten im Westjordanland »schwere Menschenrechtsverletzungen« vor Beginn des Gaza-Kriegs festgestellt worden seien. Den Angaben zufolge hatten vier der Bataillone diese Verstöße »wirksam behoben«. Die Untersuchung der fünften Einheit war zu diesem Zeitpunkt nicht abgeschlossen.

Nun teilte der US-Sprecher mit, das Ministerium habe in den vergangenen Monaten die Überprüfung dieser Einheit fortgesetzt, um neue, von der israelischen Regierung vorgelegte Informationen auszuwerten. Auf die Frage, ob die entlassenen Soldaten auch juristisch belangt würden, verwies er an die israelische Seite.

Medienberichte lassen darauf schließen, dass es sich bei der jüngsten Untersuchung wahrscheinlich um ein weitgehend ultraorthodoxes Bataillon namens Netzah Yehuda handelt. Dieses wurde laut »Times of Israel« mit Rechtsextremismus und Gewalt gegen Palästinenser in Verbindung gebracht. Israel zog die Einheit demnach im Dezember 2022 aus dem Westjordanland ab und setzte sie seitdem hauptsächlich im Norden des Landes ein. dpa

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 17.12.2025

Berlin

Klöckner zu Attentat: »Sydney hätte auch in Deutschland liegen können«

Bei einem antisemitischen Anschlag in Australien starben 15 Menschen. Die Bundestagspräsidentin warnt, dass sich Judenhass auch in Deutschland immer weiter ausbreite

 17.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025