Berlin

Unbekannte attackieren Israeli

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen eingeleitet. Foto: dpa

Ein junger Mann ist in der Neujahrsnacht in Berlin Opfer eines antisemitischen Angriffs geworden. Wie erst jetzt bekannt wurde, schlugen und traten sieben unbekannte Männer auf den 26-Jährigen ein.

Die Berliner Zeitung »Der Tagesspiegel« berichtete, dass es sich bei dem Mann um einen jüdischen Israeli gehandelt habe. Die Polizei gab an, dass das Opfer »jüdischen Glaubens« sei.

Hass Die mutmaßlich arabischstämmigen Täter sollen in der U-Bahnlinie 6 in Kreuzberg volksverhetzende Gesänge angestimmt haben, teilte die Berliner Polizei mit. Als der junge Mann die Gruppe aufforderte, dies zu unterlassen, und die Hass-Parolen mit seiner Videokamera dokumentierte, wurde er von den Männern bespuckt.

Am U-Bahnhof Friedrichstraße in Mitte eskalierte die Situation: Nachdem die Täter und das Opfer dort ausgestiegen waren, forderten die Männer den Israeli auf, die Videoaufnahme zu löschen. Als dieser sich weigerte, prügelten sie auf ihn ein und bespuckten ihn erneut.

Daraufhin schritten Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ein, den Tätern gelang die Flucht. Der 26-Jährige trug durch die Attacke eine Platzwunde am Kopf und Prellungen davon.

überwachungskamera
Wie bei solchen Straftaten üblich, hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin Ermittlungen eingeleitet. Mehrere Bilder aus den Überwachungskameras der BVG wurden bereits gesichert.

Laut Angaben der Polizei hatten die Täter die Gesänge nicht direkt gegen den Mann gerichtet. Dieser sei zufällig Zeuge der judenfeindlichen Beschimpfungen geworden. Die Identität der sieben Männer konnte bislang nicht festgestellt werden.

Inzwischen hat die israelische Botschaft der Jüdischen Allgemeinen ebenfalls bestätigt, dass es sich um einen israelischen Staatsbürger handelt, der seit zwölf Jahren in Deutschland lebt.

»Der antisemitische Übergriff in der Neujahrsnacht in Berlin ist als Teil einer Reihe zahlreicher weiterer antisemitischer Vorfälle zu sehen, die sich in den vergangenen Monaten in Europa ereignet haben«, sagte Botschafter Yakov Hadas-Handelsman. »Dass es überhaupt Antisemitismus im 21. Jahrhundert gibt, ist eine Schande. Dass er in Europa auftritt, ist eine noch größere Schande, und am schlimmsten ist es selbstverständlich, wenn es in Deutschland passiert.«

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025