Köln

Trotz Antisemitismus-Vorwürfen: Xavier Naidoo gibt zweites Konzert in Köln

Xavier Naidoo Foto: picture alliance / Peter Kneffel/dpa

An dem angekündigten Comeback von Xavier Naidoo besteht offenbar großes Interesse. Nachdem sein für den 16. Dezember angekündigtes Konzert mit 15.000 Tickets schnell ausverkauft war, kündigten die Veranstalter eine zusätzliche Show für den 17. Dezember an. Beide Auftritte unter dem Titel »Bei meiner Seele« finden in der Kölner Lanxess-Arena statt. Nach Angaben der Konzertagentur Live Nation sind es die ersten Konzerte seit sechs Jahren.

Um den Sänger war es nach Antisemitismus- und Rassismus-Vorwürfen still geworden. Naidoo war mit sogenannten Reichsbürgern aufgetreten, hatte Theorien der QAnon-Bewegung verbreitet und mit Äußerungen zur Corona-Pandemie polarisiert.

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Später veröffentlichte er ein Video, in dem er angab, sich jahrelang in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben: »Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue.«

Am Landgericht Mannheim sind jedoch weiterhin zwei Verfahren wegen Volksverhetzung gegen ihn anhängig. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es dabei um Inhalte mit holocaustleugnendem und antisemitischem Charakter, die über einen Telegram-Kanal verbreitet wurden. Ob ein Hauptverfahren eröffnet wird, ist noch nicht entschieden. Naidoos Anwälte bestreiten die Vorwürfe und beteuern die Unschuld des 53 Jahre alten Künstlers.

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