Brauchtum

Trachtenverband will NS-Geschichte aufarbeiten

In Trachten gekleidete Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern ziehen 2013 bei der »Europeade«-Parade durch die Innenstadt von Gotha. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / dpa

Der Vorsitzende des Deutschen Trachtenverbandes (DTV) fordert die Aufarbeitung der Geschichte des Verbandes in der Zeit des Nationalsozialismus.

»Ich bedaure es sehr, dass wir es bisher noch nicht geschafft haben, dieses schwierige Erbe aufzuarbeiten«, sagte der Verbandschef, der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD), der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung »Glaube+Heimat« (16. Juli). Angesichts heutiger nationalistischer Strömungen in Europa müsse diese schreckliche Vergangenheit benannt und erforscht werden.

Der Nationalsozialismus habe über die Tracht ein Nationalgefühl erzeugen wollen, sagte Kreuch. Aber die Tracht könne nicht national vereinnahmt werden, da sie immer ein Stück regionale Identität darstelle. Trotzdem hätten die Nazis damals beispielsweise im niedersächsischen Bückeburg ein nationales Trachtenfest etabliert. »Ich muss selbstkritisch sagen, wir gehen einfach darüber hinweg«, sagte Kreuch. Zugleich bekannte er, dass der Verband eine solche Aufarbeitung alleine nicht leisten könne.

Der Deutsche Trachtenverband hat nach eigenen Angaben bundesweit etwa zwei Millionen Mitglieder in zwölf Landesverbänden. Bis Sonntag ist Gotha gastgebende Stadt der 58. Europeade, dem nach eigenen Angaben größten europäischen Trachten- und Folklorefestival. Dazu werden 200 Trachten-, Musik- und Volkstanzgruppen sowie Zuschauer aus ganz Europa erwartet. Die Veranstalter rechnen mit 5000 Besuchern. epd

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025