Frankfurt/Main

Tausende bei israelfeindlicher Demo

Bei der israelfeindlichen Demonstration in Frankfurt/Main. Foto: picture alliance/dpa

Tausende Menschen haben in Frankfurt gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Nach Polizeiangaben versammelten sich am Nachmittag rund 11.000 Menschen am Hafenpark – angemeldet waren ursprünglich 5000. 

Unter Sprechchören wie »From the River to the Sea - Palestine will be free« und »Freiheit für Palästina« setzten sich die Demonstranten mit Palästina-Flaggen und Protestplakaten in Bewegung. Das Motto der israelfeindlichen Demonstration war »United4Gaza – Stoppt den Völkermord jetzt!«. Größere Zwischenfälle oder Ausschreitungen gab es nach Polizeiangaben nicht. 

Lesen Sie auch

Ein Redner auf dem Lautsprecherwagen in der Spitze des Aufzugs habe den Holocaust sowie den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 verharmlost, teilte die Polizei am Abend mit. Daraufhin sei ihm ein Redeverbot ausgesprochen worden. Weil er der Forderung der Einsatzkräfte, das Lautsprecherfahrzeug zu verlassen, nicht nachgekommen sei, sei er festgenommen worden. 

Zudem wurden laut Polizei einzelne Personen auf das Vermummungsverbot hingewiesen. Vereinzelt seien Straftaten festgestellt worden, unter anderem bestehe der Verdacht der Volksverhetzung.

Frankfurt wollte Demonstration verbieten.

Bei einer Demo mit dem gleichen Motto in Berlin waren im Juni 5000 Menschen angemeldet gewesen, laut Polizei kamen am Ende 12.000. Es gab 50 Festnahmen, fünf Menschen wurden verletzt. Nicht zuletzt deshalb gab es um die Demonstration in Frankfurt in den vergangenen Tagen immer wieder Diskussionen. 

Die Stadt Frankfurt begründete das angestrebte Verbot unter anderem mit der aktuell «äußerst angespannten Stimmung zwischen pro-palästinensischen und pro-israelischen Aktivistinnen und Aktivisten sowie einer möglichen Gefahr für die öffentliche Sicherheit durch eine Eskalationsspirale».

Die Anmelderin wehrte sich gegen das Verbot der Demo und bekam beim Verwaltungsgericht Frankfurt am Donnerstag Recht. Das Verbot sei bei der vorliegenden polizeilichen Gefahrenprognose nicht im Ansatz gerechtfertigt, teilte das Gericht mit. Für ein Verbot müsse eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestehen. 

Verwaltungsgerichtshof kippt Verbot 

Zuletzt befasste sich der Verwaltungsgerichtshof in Kassel mit der Demonstration. Er entschied am Freitag, dass sie stattfinden darf. Es sei der Polizei möglich, zielgerichtet gegen einzelne Störer vorzugehen, um so das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit der übrigen Teilnehmer zu gewährleisten, hieß es zur Begründung.Auch Gegendemonstration

Es habe am Samstag auch eine Gegendemonstration gegeben, so die Polizei. 90 Teilnehmer seien unter dem Motto »Gegen Hass und Hetze« vom Opernplatz aus einen Rundkurs gelaufen. dpa

Tel Aviv/Birmingham

Ex-Geisel zu Ausschluss von Maccabi-Fans: »Schämt euch!«

Emily Damari kritisiert den Ausschluss von Fans des Fußballvereins Maccabi Tel Aviv vom Europacupspiel bei Aston Villa. Sie spricht von einer »unerhörten Entscheidung«

 17.10.2025

Berlin/Ankara

Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel

Der deutsche Außenminister ist zum Antrittsbesuch in Ankara eingetroffen. Er sieht sich in einer Rolle der klassischen Diplomatie. Das gilt auch für das schwierige Verhältnis des Gastgebers zum jüdischen Staat

 17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

München

Wegen »Hitlergruß«-Collage: AfD-Mann Bystron verurteilt

Der Politiker teilt eine Fotomontage in sozialen Medien. Zu sehen: unter anderem Angela Merkel mit erhobenem Arm und ausgestreckter Hand

 17.10.2025

New York

Bürgermeisterkandidat bezichtigt Israel eines Völkermords

Der Demokrat Zohran Mamdani will das Land außerdem »nicht als jüdischen Staat« anerkennen

 17.10.2025

Interview

»Völkermörder!«: Nach dem Linken-Eklat in Neukölln - Jetzt spricht Bat Yams Bürgermeister

Bat Yams Bürgermeister Tzvika Brot wurde bei einem Besuch in Berlin-Neukölln von Fraktionschef der Linkspartei als Völkermörder beschimpft. Im Interview spricht er über den Vorfall und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Kommunen

von Detlef David Kauschke  17.10.2025

Reisen

Israelischer Reisepass verliert an Wert

Visafrei können Israelis in nur noch 165 Staaten der Welt reisen. Wie sieht es mit den Inhabern deutscher Pässe aus?

 17.10.2025

Washington D.C.

»Ich liebe Hitler«: Antisemitismus-Skandal bei »Jungen Republikanern«

In nun veröffentlichten Chats wird der Holocaust verharmlost, die Sklaverei verteidigt und Gewalt gegen politische Gegner befürwortet

 17.10.2025

Großbritannien

Starmer kritisiert Fanverbot für Maccabi Tel Aviv: »Falsche Entscheidung«

»Wir werden Antisemitismus auf unseren Straßen nicht tolerieren«, versichert der Premierminister

von Imanuel Marcus  17.10.2025