Oldenburg

Stadtrat erklärt Solidarität mit Jüdischer Gemeinde

Blumen liegen vor der Oldenburger Synagoge im Stadtzentrum. Unbekannte haben am 05.04.2024 einen Brandsatz auf eine Tür der Oldenburger Synagoge geworfen. Bei dem Anschlag wurde nach Polizeiangaben niemand verletzt. Eine Eingangstür wurde durch den Brandsatz beschädigt. Foto: Hauke-Christian Dittrich Foto: picture alliance / Hauke-Christian Dittrich

Nach dem Anschlag auf die Oldenburger Synagoge am 5. April hat der dortige Stadtrat mit einer »Solidaritätserklärung mit der Jüdischen Gemeinde Oldenburg« auf den Vorfall reagiert. Alle Vertreter demokratischer Parteien stimmten für die Erklärung.

»Wir, die unterzeichnenden demokratischen Ratsmitglieder, verurteilen das Attentat auf das Schärfste und sprechen den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Oldenburg und allen Jüdinnen und Juden unsere uneingeschränkte Solidarität aus«, heißt es darin. »Antisemitismus darf in Oldenburg keinen Platz haben.«

»Wir wollen und werden dem Antisemitismus in unserer Stadt und über ihre Grenzen hinaus entschieden entgegentreten«, versprachen die Unterzeichner. »Wir wollen alles dafür tun, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sicher in Oldenburg leben und sich hier auch sicher fühlen können.«

Ausweitung von Schutzmaßnahmen

Der Stadtrat äußerte die Hoffnung, »dass die Ermittlungsbehörden den/die Täter oder die Täterinnen schnell ermitteln und einer gerechten Strafe zuführen.« Bisher ist völlig unklar, wer einen Brandsatz auf die Synagoge warf, der die Eingangstür beschädigte.

Außerdem müsse eine Ausweitung von Schutzmaßnahmen jüdischer Einrichtungen in der Stadt geprüft werden, hieß es in der Solidaritätserklärung.

»Hoffnung haben uns die vielen Menschen gemacht, die zur spontanen Mahnwache noch am selben Abend des Anschlages und zur Demonstration am Sonntag nach dem Anschlag auf den Julius-Mosen-Platz gekommen sind«, erklärten die Mitglieder des Stadtrates. »Es ist großartig und macht Mut, dass unsere Stadt für Offenheit und Toleranz ein- und zusammensteht.«

Ungestörte Religionsausübung

Auch wurde erwähnt, dass sich die Mitglieder der jüdischen Gemeinde am Abend des Anschlags nicht vom gemeinsamen Gebet in ihrer Synagoge hätten abhalten lassen. Die im Grundgesetz verankerte ungestörte Religionsausübung dürfe niemals gefährdet werden.

»Antisemitismus und seine entschiedene Bekämpfung muss Thema in Familien, Schulen, Vereinen, Betrieben und der ganzen Stadtgesellschaft werden. Nur so können wir der zunehmenden Intoleranz und Hass den Nährboden entziehen«, heißt es in der Erklärung. »Wir werden im Rat das uns Mögliche dafür tun! Nie wieder ist jetzt!«

Unterzeichnet wurde das Dokument von allen Mitgliedern der SPD-Fraktion, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der DCU-Fraktion, der Gruppe FDP/Volt, der Fraktion Bündnis Vernunft und Gerechtigkeit Oldenburg sowie Ratsherr Andreas Sander, Ratsfrau Vally Finke und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Am 5. April um 13:30 Uhr war der Anschlag verübt worden. Zwei Hausmeister eines neben der Synagoge befindlichen Kulturzentrums hatten die Flammen bemerkt und Schlimmeres verhindert. Verletzt wurde niemand. im

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025