Würzburg/Berlin

Zentralrat der Juden wirft Amnesty International Terrorrelativierung vor

Foto: picture alliance / PHOTOPQR/L’EST REPUBLICAIN/MAXPP

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, hat Amnesty International in Zusammenhang mit dem gestern von der Nichtregierungsorganisation veröffentlichten Bericht zu Israel scharf kritisiert.

»Das Leid der Menschen in Gaza ist immens. Sich für ein Ende dieses Leids einzusetzen, ist ein menschliches Anliegen. Die dämonisierende Verurteilung Israels durch Amnesty International sprengt jedoch jeden Rahmen«, erklärte Schuster.

»Die Suggestion, dass die Organisation nun Beweise für einen angeblichen Völkermord anführen kann, ist unverantwortlich«, sagte der Zentralratspräsident. Konsequent werde in der Erklärung von Amnesty International der Terror der Hamas – auch gegen die Bevölkerung in Gaza – relativiert. Zudem benenne Amnesty die Hamas nicht als das, was sie sei, nämlich eine mörderische Terrororganisation.

Lesen Sie auch

»Das kommt einer Selbstentlarvung der Terrorrelativierung gleich«, so Schuster. »Das Vorgehen von Amnesty International und die Besessenheit gegenüber Israel stellen keinen Weg zu einer Lösung dar, sondern verschärfen die Situation – auch für Jüdinnen und Juden in Deutschland.«

Zuvor hatte bereits auch der jüdische Dachverband in der Schweiz durch SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner den Israel-Bericht von Amnesty scharf kritisiert. Auch innerhalb der Organisation selbst wurde Kritik laut. Das Amnesty-Büro in Israel wies den Inhalt zurück und gab an, nicht beteiligt gewesen zu sein. im

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025