Geschichte

Zentralrat der Juden und EKD werben für mehr Wissen über Judentum

Heinrich Bedford-Strohm und Josef Schuster (Archiv) Foto: dpa

Religionsvertreter haben Kenntnisse über Judentum und Christentum sowie das jüdisch-christliche Verhältnis als eine »Impfung gegen Judenhass« bezeichnet. Zugleich müsse Tendenzen entgegengetreten werden, die Antisemitismus, Rassismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit wieder salonfähig machen wollten, schreiben der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.

Hintergrund ist ein gemeinsamer Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz am Europäischen Roma-Holocaust-Gedenktag an diesem Sonntag: Dort wollen neben Schuster und Bedford-Strohm der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, und die EKD-Synodenpräses Irmgard Schwaetzer an einer Gedenkfeier teilnehmen.

Der 2. August erinnert an die letzten 4300 Sinti und Roma, die in dieser Nacht in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Er steht symbolisch für mehr als 20.000 Sinti und Roma, die in Auschwitz ermordet wurden, sowie für über 500.000 Sinti und Roma, die in dem von den Nazis besetzten Europa Opfer des Holocaust wurden. Die deutsche Delegation möchte auch an die Schoah und damit an die jüdischen Opfer der Nationalsozialisten erinnern.

In dem Gastbeitrag für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« ist auch von einer »schmerzhaften Erkenntnis kirchlichen Versagens« angesichts der NS-Verbrechen die Rede. Auschwitz stehe zwischen Christen und Juden; »das macht ein gemeinsames Erinnern so schwierig«. Und: »Im stillen Gedenken zusammen an diesem Ort zu stehen, ist etwas, was wir von christlicher Seite als ein unverdientes Geschenk empfinden.«

Schuster und Bedford-Strohm schreiben weiter: »Dem Andenken an die Schoah und der schuldhaften Verstrickung der Kirchen einen Platz in unserer Erinnerung zu geben heißt, sie im kirchlichen Selbstverständnis zu verankern.« Man bilde eine »Verantwortungsgemeinschaft«, die gemeinsam darauf hinwirken müsse, dass sich die Vergangenheit auch in ähnlicher Form nicht wiederhole. kna

Berlin

Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video

Erst vor wenigen Tagen sorgte die Grüne-Jugend-Chefin für Empörung. Der Beitrag wurde überarbeitet

 07.06.2025

Glosse

Gretas Törn

Wird es den zwölf Aktivisten, unter ihnen die Klima- und Palästina-Ikone Greta Thunberg, gelingen, Israels Seeblockade zu durchbrechen? Die Welt wartet gespannt

von Michael Thaidigsmann  06.06.2025

Bundestag

SPD-Rufe nach Prüfung von Waffenlieferungen an Israel lauter

Unterschiedliche Positionen zwischen Sozialdemokraten und Union werden immer deutlicher

 06.06.2025

Colorado

Angreifer von Boulder wollte »alle zionistischen Menschen töten«

Mohamed Sabry Soliman wird in 118 Punkten angeklagt

 06.06.2025

Rheinland-Pfalz

»Aus Beutebeständen« - NS-Raubgut in rheinland-pfälzischen Museen

Viele kleine Museen in Rheinland-Pfalz haben bisher nicht danach geforscht, ob NS-Raubgut in ihrem Besitz ist. In den Sammlungen von vier dieser mehr als 400 Museen sah eine Kunsthistorikerin nun genauer nach

von Norbert Demuth  06.06.2025

Washington D.C.

US-Regierung sanktioniert Richterinnen des Strafgerichtshofs

Amerika geht gegen den IStGH vor. Hintergrund ist auch der wegen angeblicher Kriegsverbrechen Israels ausgestellte Haftbefehl gegen Ministerpräsident Netanjahu

 06.06.2025

Berlin

Grüne-Jugend-Chefin nennt Hamas-Massaker »militärische Operation«

Jette Nietzard verharmlost den Terror der Hamas und verbreitet Verschwörungstheorien über Israel. Die JSUD verlangt ihren Rücktritt

von Imanuel Marcus  06.06.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Bundeskanzler Merz kritisiert Antisemitismus unter Migranten

Bei seinem Antrittsbesuch in Washington wird der Kanzler auf verschiedenste Themen angesprochen. Auch der Judenhass in der Bundesrepublik ist darunter

 06.06.2025

Interview

»Es findet ein Genozid statt« – »Israel muss sich wehren«

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad über ihre langjährige Freundschaft, was sie verbindet – und was sie nach dem 7. Oktober 2023 trennt

von Philipp Peyman Engel  06.06.2025 Aktualisiert