Antisemitismus

Rabbiner Pinchas Goldschmidt zu Vorfall in München: »Abschieben! Noch heute!«

Das jüdische Gemeindezentrum in München, vor dem sich der Vorfall ereignete Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Der Präsident der in München ansässigen Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, hat den mutmaßlich antisemitisch motivierten Vorfall in München verurteilt. Auf der Plattform X schrieb er knapp: »Abschieben! Noch heute!«

Auch die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) äußerte sich zu dem Angriff. Dieser sei »ein weiteres, trauriges Resultat von importiertem Antisemitismus aus dem Nahen Osten und großer Respektlosigkeit gegen unser Land und seine gastgebende Gesellschaft«, erklärte der dreiköpfige Vorstand der ORD am Montag.

»Viel zu lange haben wir einer solchen Entwicklung mit großer Naivität zugeschaut, statt Recht und Gesetz und Respekt vor den hier geltenden Regeln konsequent durchzusetzen. Solche Taten dürfen nicht unbeantwortet bleiben.«

https://twitter.com/ChiefRabbiPG/status/1898983923314458981

Am Samstagabend hatten laut Polizei drei Syrer am Münchner Sankt-Jakobs-Platz vor dem Jüdischen Gemeindezentrum aufgestellte Bilder und Kerzen für Geiseln der Hamas und getötete israelische Soldaten bespuckt. Die in Österreich lebenden Tatverdächtigen im Alter von 19, 20 und 21 Jahren hätten sich zudem verbal aggressiv geäußert, hieß es.

Als sie weggehen wollten, wurden sie von zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes festgehalten. Der 19-Jährige habe dann einen der Sicherheitsleute getreten und ein Messer gezückt. Nachdem Polizisten vor Ort zu schießen gedroht hätten, habe der Mann das Messer fallen lassen.

Lesen Sie auch

Die drei Tatverdächtigen wurden den Angaben zufolge vorläufig festgenommen. Niemand sei verletzt worden. Gegen die drei Männer wird nun wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt. Der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz, Oberstaatsanwalt Andreas Franck, hat für die Generalstaatsanwalt München die Ermittlungen in dem Fall übernommen. kna/ja

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025