Berlin

Pistorius: Verständnis für mögliche US-Waffenbeschränkungen gegen Israel

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag in Washington D.C. Foto: picture alliance/dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach der US-Androhung einer möglichen Einschränkung von Waffen- und Munitions-Lieferungen an Israel eingeräumt, dass auch die Bundesregierung über ähnliche Schritte nachdenkt. »Darüber wird gegenwärtig beraten«, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend im ZDF-»heute journal«.

Allerdings liege die Zuständigkeit dafür beim Kanzleramt und beim Auswärtigen Amt. Man habe sich darüber »hinter verschlossenen Türen« ausgetauscht. Auf die Frage der Moderatorin, ob er Verständnis für den Schritt der US-Regierung habe, sagte Pistorius: »Ja, kann ich verstehen.«

Die USA haben für den Fall eines weiteren Vormarschs der israelischen Armee in Rafah im südlichen Gazastreifen mit der Einschränkung von Waffen- und Munitionslieferungen gedroht.

»Gebot der Stunde«

Falls das israelische Militär für eine Offensive in dicht bevölkerte Teile der Stadt einmarschiere, werde dies Konsequenzen haben, sagte Präsident Joe Biden in einem Interview des Fernsehsenders CNN. Biden versicherte zugleich, die USA stünden Israel bei der eigenen Verteidigung vor Angriffen uneingeschränkt zur Seite.

In Gaza verteidigt sich Israel gegen den palästinensischen Terror. Die Hamas hat bereits weitere Massaker im Stil des 7. Oktober angekündigt. Auch geht es den Israelis um eine Befreiung der 128 Geiseln, die nach gut sieben Monaten weiterhin von der Hamas festgehalten werden. Unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind.

Pistorius hatte nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch dazu aufgerufen, eine weitere Eskalation des Gaza-Kriegs zu verhindern. Zugleich seien beide sich einig gewesen, dass alles getan werden müsse, um das humanitäre Elend der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern oder zu beenden.

In der ZDF-Sendung sagte Pistorius, es sei entscheidend, mit Blick auf Israel in dem Konflikt »weiter auf Deeskalation« zu setzen. Dies sei »das Gebot der Stunde«. dpa/ja

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus. Die Vorsitzenden reagieren.

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025

Potsdam

Ministerin Prien: Frauen in religiösen Ämtern sind wichtiges Vorbild

Zwei Frauen, ein starkes Zeichen: In Berlin sind zwei neue Rabbinerinnen ordiniert worden. Beim Festakt spricht Ministerin Prien von Hoffnung, Heilung und warum ihr die jüdische Ausbildungsstätte wichtig ist

von Karin Wollschläger  06.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  06.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  06.11.2025