Claims Conference

Niederlande erschrocken über Holocaust-Studie

Amsterdam ist die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt des Königreichs der Niederlande. Foto: picture alliance / Goldmann

Die Niederlande haben geschockt auf Ergebnisse einer Studie reagiert, wonach fast jeder vierte niederländische Erwachsene unter 40 Jahren den Holocaust bezweifelt.

»Das ist nicht nur sehr schockierend, es ist auch sehr ernsthaft«, schrieb Justizministerin Dilan Yeşilgöz am Mittwoch über Twitter. Es gebe viel zu tun für die Gesellschaft.

Eine Studie der Claims Conference hatte ergeben, dass 23 Prozent der 18- bis 40-jährigen Niederländer den Holocaust für einen Mythos halten. Das sei ein höherer Wert als bei anderen zuvor untersuchten Ländern. Die internationale Organisation setzt sich für Angehörige von Holocaustopfern ein.

Der Regierungsbeauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, Eddo Verdoner, nannte die Ergebnisse entsetzlich. Er beklagte zunehmende Lücken im Wissen über die Geschichte. »Wir müssen dagegen steuern in den Schulen, beim Sport und auf den sozialen Medien.«

Auch Abgeordnete reagierten alarmiert und warnten vor Gefahren. Die Verharmlosung des Holocausts oder das Schüren von Zweifeln auch durch Politiker sei gefährlich, sagte der Fraktionsvorsitzende der linksliberalen Regierungspartei D66, Jan Paternotte, der Nachrichtenagentur ANP. dpa

Wien

Juden protestieren gegen FPÖ-Veranstaltung für Antisemiten im Parlament

Als »radikalen Antisemiten« hatte sich der Österreicher Franz Dinghofer einst selbst bezeichnet - auch der NSDAP trat er bei. Die rechtsextreme FPÖ gedenkt des Politikers nun - und wird dafür hart kritisiert

 11.11.2025

Projekte gegen Antisemitismus

Berliner Kultursenatorin räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

In Berlin sollen Mittel für Projekte gegen Antisemitismus nach unklaren Kriterien und auf Druck und Wunsch aus der CDU-Fraktion vergeben worden sein. Kultursenatorin Wedl-Wilson will nun »aufräumen«

 11.11.2025

Initiative

Knesset stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab

Wer in Israel tötet, um dem Staat und »der Wiedergeburt des jüdischen Volkes« zu schaden, soll künftig die Todesstrafe erhalten können. Das sieht zumindest ein umstrittener Gesetzentwurf vor

 11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Terror

Netanjahu: Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Netanjahu beabsichtigen die Hamas und die Hisbollah weiterhin, Israel zu vernichten. Die Waffenruhe-Abkommen mit beiden will Israel demnach durchsetzen - solange diese gelten

 11.11.2025

Diplomatie

Al-Schaara schließt normale Beziehungen zu Israel aus

Der syrische Staatschef wurde von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Bei dem historischen Treffen ging es auch um die Abraham-Abkommen

 11.11.2025

Meinung

Wahlen in Ostdeutschland: Es gibt keine Zeit zu verlieren

In Mecklenburg-Vorpommer und Sachsen-Anhalt wird im September gewählt. Es steht viel auf dem Spiel: Eine AfD-Regierung könnte großen Schaden anrichten. Leidtragende wären nicht zuletzt die jüdischen Gemeinden

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  10.11.2025 Aktualisiert

Würzburg

Zentralrat der Juden fordert mehr Zivilcourage gegen Hass

Beim Gedenken an die Novemberpogrome in Würzburg hat Juden Schuster die grassierende Gleichgültigkeit gegen Judenhass kritisiert

 10.11.2025