Ende März 2010 beleidigt ein 61-jähriger Mann am S-Bahnhof Wannsee zwei zehnjährige Mädchen antisemitisch, bedroht die beiden Kinder mit einer Flasche und verfolgt sie. Die Mädchen können entkommen, der Mann wird später von der Polizei festgenommen.Foto: JA
In der Nacht zum 17. Mai 2010 zünden unbekannte Täter an mehreren Stellen der Synagoge in Worms Feuer und schmeißen mit einem Molotow-Cocktail eine Fensterscheibe ein. Schäden an dem alten Backsteingebäude können durch eine aufmerksame Anwohnerin verhindert werden. Sie hatte den Knall der zersplitternden Fensterscheibe gehört und sofort die Polizei informiert. Die Polizei findet am Anschlagsort acht Kopien eines Bekennerschreibens, in dem es in falschem Deutsch heißt: »Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gibt, geben wir euch keine Ruhe.« Nach dem Anschlag wird der Schutz an den Synagogen und anderen jüdischen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz verstärkt.Foto: dpa
Auf einem Stadtteilfest, dem »Internationalen Tag im Sahlkamp 2010«, wird im Juni die achtköpfige Tanzgruppe Chaverim der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover mit Steinen beschmissen und antisemitischen Parolen beschimpft. Die Polizei nimmt sechs mutmaßliche Tatverdächtige zwischen neun und 16 Jahren mit arabischem Migrationshintergrund fest. Gegen die Minderjährigen wird ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.Foto: Marek Kruszewski
Am frühen Morgen des 29. August 2010 verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf die Begräbnishalle des Neuen Jüdischen Friedhofs in Dresden. Eine 66-jährige Radfahrerin, die den Schwelbrand gegen sechs Uhr bemerkt, alarmiert umgehend die Polizei. An der Eingangstür der früheren Synagoge entsteht ein Sachschaden von etwa 5.000 Euro. Die Sonderkommission Rechtsextremismus des sächsischen Landeskriminalamt übernimmt die Ermittlungen.Foto: dpa
Nur wenige Wochen nach der Eröffnung der neuen Mainzer Synagoge verüben Unbekannte in der Nacht zum 31. Oktober 2010 einen Brandanschlag auf das Gotteshaus. Von einer Seitenstraße aus werfen sie einen Molotowcocktail. Der Brandsatz prallt gegen einen Baum und erlöscht. Beobachtet wird dies von einer Nachbarin, die die Polizei informiert. Bislang habe sich der Hass auf Juden nur »auf E-Mails und böse Briefe« beschränkt, sagt die Gemeindevorsitzende Stella Schindler-Siegreich.Foto: dpa
Auch 2010 hat es zahlreiche antisemitische Übergriffe gegeben. Wir haben eine kleine Auswahl an Fällen zusammengestellt, von denen es nur wenige in die überregionale Presse geschafft haben.