Meinung

Mörderisches Geschäft

Es war eine Dreistigkeit, die nicht mehr zu überbieten schien: Im Dezember montierten fünf Diebe in Auschwitz den Schriftzug über dem Lagertor ab. Mittlerweile ahnt man: Es geht noch dreister. Die englische Zeitung Sunday Mirror berichtet, ein »reicher britischer Nazi« habe den Raub in Auftrag gegeben; als Zwischenhändler fungierten schwedische Rechtsextremisten, die polnische Kriminelle losschickten und von ihrem Hehlererlös Terrorakte bezahlen wollten. Um eine neue Welle rechtsextremistischen Terrors loszutreten, tüftelte diese Nazi-Internationale eine Art Insidergeschäft aus. Als Handelsobjekt suchten sie sich das vielleicht bekannteste Symbol des NS-Terrors aus: das Tor von Auschwitz mit dem Schriftzug »Arbeit macht frei«. Die polnischen Kleinkriminellen, die die Polizei nicht als rechtsextrem einstuft, mussten die Drecksarbeit machen; die schwedischen Nazis hätten das Geld gehabt, Anschläge zu finanzieren; und der ominöse englische Auftraggeber mit seiner abwegigen Vorliebe für Nazischrecken würde sich über einen besonderen Coup freuen. Das Symbol, das die Menschheit an das Leiden im Holocaust erinnert, wäre durch Diebstahl dem Weltgedächtnis entzogen worden und hinge nun als stolze Trophäe in irgendeiner Millionärsvilla.

Meinung

Die Linkspartei, ihr Bundesparteitag und der Abschied vom Eintreten gegen Judenhass

Wer sich als vorgeblich sozialistische Partei mit einer Bewegung solidarisiert, die Frauen steinigt, Homosexuelle verbrennt und den Judenmord als oberstes Ziel ihrer Bemühungen proklamiert, hat keine Ehre. Ein Kommentar von Andrej Hermlin

von Andrej Hermlin  13.05.2025 Aktualisiert

Buenos Aires

Dokumente aus NS-Zeit in Argentiniens Gerichtshof entdeckt

Im Gebäude des Obersten Gerichtshofs ist bei Umzugsarbeiten Propagandamaterial aufgetaucht. Die Funde könnten neue Hinweise zur Verbreitung der Nazi-Ideologie liefern

 13.05.2025

Berlin

CDU-Vize Prien: Bei den Linken pragmatisch abwägen

Linke und AfD stünden zwar im fundamentalen Gegensatz zur Union, aber sie unterschieden sich genauso fundamental, so die Bildungsministerin

 13.05.2025

Verschwörungstheorie

Trump spricht von »Genozid«

Der US-Präsident liefert eine umstrittene Begründung

 12.05.2025

Internationaler Strafgerichtshof

»Er benutzte nie ein Kondom«

Gegen den Chefankläger stehen Vorwürfe des sexuellem Missbrauchs einer Untergebenen im Raum, über die das »Wall Street Journal« nun ausführlich berichtet hat

 12.05.2025

Debatte

Kritik an Linken für Antisemitismus-Definition auch von Felix Klein

Nun bemängelt auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, die von der Linken am Wochenende gewählte Antisemitismusdefinition. Er warnt vor Polarisierung und Spaltung

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Sergey Lagodinsky

Israel ist für mich eine Prüfung

Anlässlich des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland reflektiert der Europaabgeordnete sein ganz persönliches Verhältnis zum jüdischen Staat

von Sergey Lagodinsky  12.05.2025

Kulturpolitik

Kulturrat berät künftig zu Antisemitismus

Ziel sei es, Handlungssicherheit innerhalb des Kulturbereichs zu gewinnen

 12.05.2025