Nach Einschätzung der Anti-Defamation League (ADL) haben mindestens 20 Prozent der Mitglieder des Übergangs- und Verwaltungsteams des designierten New Yorker Bürgermeisters Zohran Mamdani Verbindungen zu israelfeindlichen Gruppierungen.
Laut amerikanischen Medienberichten nennt die ADL mehr als 80 Personen aus dem mehr als 400 Personen umfassenden Team, denen entweder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen zugeschrieben werden könne oder Kontakte zu entsprechenden Organisationen, darunter Students for Justice in Palestine, Jewish Voice for Peace, die Verschwörungsmythen über Israel verbreitet, sowie Within Our Lifetime, eine New Yorker Gruppe die laut ADL durch Proteste vor Synagogen in Erscheinung getreten ist.
Einzelne Personalien stellt die ADL besonders heraus: So sollen mindestens vier Berufene Verbindungen zu Louis Farrakhan haben, dem antisemitischen Anführer der Nation of Islam. Ein Mitglied des Übergangsteams, Jacques Léandre, hat demnach an einer Konferenz teilgenommen, bei der Farrakhan »die Juden und ihre Macht« attackierte.
»Zionisten sind schlimmer als Nazis«
Laut Bericht sollen mehreren Personen Äußerungen zugeschrieben werden können, die Gewalt gegen Israel relativieren oder rechtfertigen. So habe Kazi Fouzia wenige Stunden nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 auf Facebook geschrieben, »Widerstand ist gerechtfertigt, wenn Menschen unter Besatzung leben«. Auch Videomaterial einer pro-palästinensischen Demonstration in Manhattan ist dokumentiert.
Weitere Mitglieder des Teams äußerten sich laut ADL öffentlich feindselig gegenüber dem Zionismus. Genannt werden unter anderem Aussagen wie »Zionismus ist Rassismus« oder Behauptungen, Israel sei »ideologisch auf jüdischer Vorherrschaft gegründet«. In einem besonders drastischen Fall soll ein Beitrag verbreitet worden sein, in dem es hieß, »Zionisten sind schlimmer als Nazis«.
Auch die Unterstützung von israelfeindlichen Campus-Protesten im Frühjahr 2024 wird thematisiert. Mindestens zwölf Mitglieder des Übergangsteams hätten diese Proteste öffentlich befürwortet, fünf davon sollen selbst an Besetzungen teilgenommen haben. Die ADL verweist in diesem Zusammenhang auf Vorfälle an der New York University, bei denen Flugblätter mit Parolen wie »Death to America« verteilt worden seien.
Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft
Mamdani, der sein Amt am 1. Januar 2026 übernehmen wird, hat wiederholt betont, entschieden gegen Antisemitismus einzutreten. Die ADL hält jedoch fest, dass zahlreiche Personalentscheidungen nicht mit diesem Anspruch vereinbar seien.
Zwar gebe es auch Teammitglieder, die sich ausdrücklich solidarisch mit der jüdischen Gemeinschaft gezeigt hätten, darunter mehrere bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Bildung und dem religiösen Leben. Insgesamt bleibe jedoch ein erhebliches Maß an Sorge bestehen. ja