Meinung

Mein jüdisches Pfingstwochenende

Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten. Während die christlich geprägte Mehrheitsgesellschaft ihre Feiertage begeht und uns damit verlängerte Wochenenden beschert hat, fragt man sich als Jude, wie man diese freie Zeit sinnvoll verbringen kann. Deswegen habe ich mich am vergangenen Wochenende für das Schabbaton des Bundes traditioneller Juden in Radebeul entschieden. Ein Schabbaton unter dem Motto »Judentum mit modernen Herausforderungen ... und mit Freude jüdisch«.

Für mich war es die richtige Wahl, auch wenn es keine »Lobhudelei« für die Initiatoren oder Organisatoren sein soll. Es ist eben meine ganz persönliche Perspektive, nämlich die eines jungen Juden aus einer aktiven Gemeinde im Osten Deutschlands. Ich suche dennoch regelmäßig nach Möglichkeiten, solche Wochenenden auch mit vielen Juden aus ganz Deutschland zu erleben. Inmitten der christlichen Umgebung eine jüdische Insel, ein Schabbaton mit allem, was dazugehört. Auch viele Gleichaltrige kommen, um wie ich den Kontakt zueinander zu suchen. Man tauscht sich aus und lernt sich kennen, erlebt zusammen Seminare und hört interessante Vorträge, unabhängig von religiöser Ausrichtung. Alle sind willkommen.

kontakte Man unternimmt viel miteinander. Es werden Ausflüge gemacht, und man feiert gemeinsam. So entstanden und entstehen Kontakte und enge Freundschaften. Sonst leben wir ja überall verstreut. Nicht alle in so großen Gemeinden wie Frankfurt, München oder Berlin. Da ist es nicht immer einfach, mit gleichaltrigen Juden zusammenzukommen und neben dem Stress des Studiums oder Berufes Kontakt zu halten. Eines muss man ebenfalls nicht verschweigen: Einige suchen auch den Partner fürs Leben. Auch mir ist es sehr wichtig, eine jüdische Frau zu finden. Beim Schabbaton waren Rabbiner und Fachfrauen, die uns den einen oder anderen Rat geben konnten.

Apropos Vorträge. Die Rabbiner und andere Experten sprachen über alle möglichen Themen. Alles sehr konkret und interessant, über Dinge, die mit meinem täglichen Leben zu tun haben und für uns als junge Juden relevant sind.

Kurz gefasst: Entscheidend ist es, jüdisch zu leben und zu handeln. In diesem Sinne habe ich von diesem verlängerten Wochenende eine Menge mitgenommen – und werde es mit Freude in die Tat umsetzen, gerne bis zum nächsten Event.

Der Autor ist 25 Jahre alt, hat gerade das Studium der Orientalistik abgeschlossen und lebt in Halle/Saale.

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025

Berlin

Gratis-Falafel: Restaurant »Kanaan« reagiert auf Vorfall im »K-Fetisch«

Die Aktion dauert bis 16.00 Uhr an. Es sei ein »Friedenszeichen in Zeiten des Hasses«, sagen die Betreiber

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025

Internationaler Gerichtshof

Persilschein für die UNRWA

Der IGH sieht Israel in der Pflicht, mit dem umstrittenen Palästinenser-Hilfswerk zu kooperieren. Maßgeblich für die Richter sind die Zusicherungen von UN-Offiziellen

von Michael Thaidigsmann  23.10.2025

Berlin

Jüdische Studenten fordern Geraldine Rauchs Abgang

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin warnte vor »Muslimfeindlichkeit« bei einer jüdisch-kurdischen Veranstaltung. Die JSUD wirft ihr vor, autoritär zu reagieren. Kritik kommt auch von CDU und SPD

 23.10.2025

USA

Gebrochene Identität

Wie sich junge Juden zunehmend von Israel und ihrem Judentum entfernen. Geschichte einer Entfremdung

von Hannes Stein  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Waffenimport

Milliardendeal: Bundeswehr kauft israelische Panzerabwehrraketen

Trotz des von Kanzler Friedrich Merz verhängten Exportstopps für Waffenlieferungen an den jüdischen Staat bezieht Berlin weiterhin auch andere Rüstungsgüter von dort

 23.10.2025

Berlin

Angela Merkel reist im November nach Israel

Von ihr stammt die Aussage, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist. Nun kehrt die frühere Kanzlerin dorthin zurück. Es gibt einen erfreulichen Anlass

 23.10.2025