NS-Verbrechen

Kein Verfahren gegen SS-Mann

642 Einwohner des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane wurden am 10. Juni 1944 von Deutschen ermordet. Foto: dpa

Das Landgericht Köln hat es abgelehnt, ein Verfahren gegen einen früheren SS-Mann zu eröffnen. Dem heute 89-jährigen Mann wird vorgeworfen, 1944 an einem Massaker im französischen Oradour-sur-Glane beteiligt gewesen zu sein.

642 Einwohner des Dorfes wurden am 10. Juni 1944 von Deutschen ermordet. Konkret wurde dem Mann von der Staatsanwaltschaft Dortmund gemeinschaftlich begangener Mord in 25 Fällen sowie Beihilfe zum Mord in mehreren Hundert Fällen vorgeworfen.

beweisnot Die Kammer, die sich nun weigert, Anklage zu erheben, teilt zwar mit, dass das Massaker in Oradour-sur-Glane eine »historische belegte Tatsache« ist, glaubt aber, es sei unwahrscheinlich, »dem Angeschuldigten nachweisen zu können, sich an diesen Morden beteiligt zu haben«.

Dabei hatte der Beschuldigte zugegeben, an den Ereignissen beteiligt gewesen zu sein. Er behauptete aber, selbst nicht geschossen zu haben.

Wie die »Bild«-Zeitung mitteilt, hatte die Staatsanwaltschaft als Beweismittel unter anderem eine »Kompanieliste« vorgelegt, die den Beschuldigten als Maschinengewehrschützen auflistet. Aber, so das Gericht, die Liste sei unvollständig und liege im Übrigen auch nicht im Original vor. ja

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025