Chicago

Kamala Harris: Israel muss sich verteidigen können

Die Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris beim Parteitag der Demokraten am Donnerstagabend (Ortszeit) Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten und aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris hat in ihrer großen Rede beim Parteitag in Chicago klargemacht: Israel muss militärisch stark sein.

»Ich werde immer für Israels Recht auf Selbstverteidigung eintreten und dafür sorgen, dass Israel in der Lage ist, sich zu verteidigen«, sagte sie am Abend (Ortszeit). Die Israelis sollten den Horror des Terrorangriffs vom 7. Oktober nie wieder erleben müssen.

Auch sprach sie sich mit Nachdruck für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus – kurz nachdem sie ihre Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin offiziell akzeptierte.

Herzzerreißendes Ausmaß

Präsident Joe Biden und sie als Vizepräsidentin setzten sich rund um die Uhr für Israel ein, betonte Harris. Gleichzeitig sprach sie in deutlichen Worten über das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

»Was in den letzten zehn Monaten in Gaza passiert ist, ist verheerend. So viele Unschuldige tot, verzweifelte, hungernde Menschen, die fliehen, um sich in Sicherheit zu begeben. Immer und immer wieder. Das Ausmaß des Leidens ist herzzerreißend«, erklärte Harris vor Tausenden Delegierten.

Lesen Sie auch

Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat ihre eigene Bevölkerung mit dem von ihr begonnenen Krieg in eine in mehrfacher Hinsicht bedrohliche Lage gebracht. Sie missbraucht die Menschen als lebende Schutzschilde, indem sie Wohngebäude und Schulen als Terrorzentralen nutzt – auch um Israel dann vorwerfen zu können, zivile Gebäude angegriffen zu haben.

Mehr Mitgefühl

Zum Schutz der Zivilisten dort warnen Israels Streitkräfte (IDF) Bewohner jeweils vor Angriffen gegen den Terror und fordern sie zur Flucht auf. Fluchtrouten und humanitäre Zonen werden eingerichtet.

Kamala Harris erklärte in Chicago, Biden und sie arbeiteten daran, den Krieg zu beenden, die Geiseln freizubekommen und die Sicherheit Israels zu gewährleisten. Das Leiden im Gazastreifen müsse enden »und die Palästinenser müssen ihr Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung realisieren können«, sagte Harris zu tosendem Applaus.

Mit Blick auf den Gaza-Krieg vertreten Biden und Harris die gleiche Linie. Als Kandidatin lässt Harris viel Mitgefühl für das vom palästinensischen Terror verursachte Leid der Bewohner des Küstenstreifens erkennen. im (mit dpa)

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025