Drei jüdische Verbände aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben sich in einem neuen Verband zusammengeschlossen, um jüdische Positionen verstärkt in die internationale Debatte einzubringen. Das Board of Deputies of British Jews, der Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (Le Crif) und der Zentralrat der Juden in Deutschland bilden die »JE3«-Allianz, wie der Zentralrat am Montag in Berlin mitteilte. Die neue Gruppierung soll demnach bestehende Dachverbände wie den Jüdischen Weltkongress, den Europäischen Jüdischen Kongress und die Initiative »J7« ergänzen.
»Wir hoffen, dass die ›JE3‹ zu einer starken Stimme für unsere Gemeinschaften in Fragen wird, die uns gemeinsam am Herzen liegen. Es ist von besonderer Bedeutung, dass wir die neue Gruppierung in Berlin zusammengebracht haben, 80 Jahre nach dem Ende der Schoa«, erklärten die jeweiligen Präsidenten der drei Organisationen, Josef Schuster vom Zentralrat, Phil Rosenberg vom Board of Deputies und Yonathan Arfi von Le Crif.
»Drei blühende Gemeinden«
»Dies ist eine Absichtserklärung unserer drei blühenden Gemeinden, dass wir uns für die Förderung des jüdischen Lebens in unseren jeweiligen Ländern, die Zusammenarbeit im Kampf gegen Antisemitismus und die Verbesserung der bilateralen und multilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern und Israel einsetzen«, hieß es weiter.
Die neue Partnerschaft sei am Rande des »J7«-Treffens vergangene Woche in Berlin vorbereitet worden. Die 2023 gegründete »J7« versteht sich als »Task Force« für den Kampf gegen Antisemitismus. Mitgliedsorganisationen sind der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Anti-Defamation-League (USA), das Board of Deputies of British Jews (Großbritannien), der Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (Frankreich), das Centre for Israel and Jewish Affairs (Kanada), die Delegacion de Asociaciones Israelitas Argentinas (Argentinien) sowie der Executive Council of Australian Jewry (Australien).