Debatte

Jüdische Studenten verlangen von Jusos Aufklärung

JSUD-Präsidentin Anna Staroselski Foto: Gregor Zielke

Debatte

Jüdische Studenten verlangen von Jusos Aufklärung

JSUD wird von einer Diskussion zum viel kritisierten Fatah-Beschluss ausgeladen

 11.01.2021 12:51 Uhr

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) hat heute eine bereits Mitte Dezember an den Bundesvorstand der Jungsozialisten (Jusos) und die Jusos Bayern verschickte E-Mail auf ihrer Twitter- und Facebook-Seite veröffentlicht.

Die E-Mail bezieht sich auf den Ende November auf dem digitalen Jusos-Bundeskongress gefassten Beschluss, in dem sich die Jugendorganisation der SPD solidarisch mit der palästinensischen Fatah-Jugend erklärte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

IRRITATIONEN Dieser trägt den Titel »Unsere Vision für das Willy Brandt Center Jerusalem«, gleich dreimal ist darin von der »Shabibeht Fateh« als einer »Schwesterorganisation« die Rede. Der Beschluss wurde viel kritisiert und sorgte auch innerhalb der SPD für große Irritationen.

Für den 3. Dezember sei, heißt es in der nun von der JSUD veröffentlichten E-Mail, eine große Diskussionsveranstaltung geplant gewesen, bei der die Möglichkeit bestehen sollte, Unbehagen und Kritik gegenüber dem Fatah-Beschluss der Jusos zu äußern und Argumente sachlich auszutauschen.

AUSLADUNG Die Vertreter der JSUD seien jedoch trotz förmlicher und fristgerechter Anmeldung kurzfristig von der Veranstaltung ausgeladen worden. Laut einer internen Information sei diese Ausladung innerhalb des Juso-Landesvorstands Bayern nicht abgesprochen gewesen, heißt es weiter.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Dass hier bewusst kritische, sich als jüdische zu erkennende Stimmen vom Diskurs um diesen Beschluss ausgeschlossen sind, halten wir für problematisch«, schreibt der JSUD-Vorstand.

AUFKLÄRUNG Die E-Mail endet mit der Aufforderung, die Vorfälle restlos aufzuklären, »und das nicht über die Betroffenen hinweg«.

Auf Facebook teilte die JSUD am Montag mit: »Da wir weiterhin an einem konstruktiven Gespräch festhalten wollten, haben wir die Jusos zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen. Bis heute kam keine Antwort, weswegen wir uns gezwungen sehen den Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen.«

Im Beschluss des Juso-Bundeskongresses wurde der Jugendorganisation der palästinensischen Fatah-Bewegung ein Vetorecht über etwaige Juso-Beschlüsse eingeräumt. Die Fatah-Jugend, einer der Partnerverbände der Jusos im WBC, war empört über zwei Juso-Voten im vergangenen Jahr, in der die deutschen Jungsozialisten die Vereinten Nationen für antiisraelische Beschlüsse kritisiert und sich ausdrücklich solidarisch mit Israel erklärt hatten. Für diese Anträge entschuldigte sich das oberste Juso-Gremium nun ausdrücklich. ja

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  05.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025

USA

Linkspolitiker Mamdani wird neuer Bürgermeister von New York

Die Demokraten-Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister

 05.11.2025

Judenhass

Berlin-Kreuzberg: Antisemitische Parolen in Schule - Lehrerin angespuckt

Die Hintergründe

 04.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  04.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025