Einspruch

Jubiläum verbaselt

Die Absage dürfte wohl nur unverbesserliche Optimisten überrascht haben: Die Jubiläumsfeier aus Anlass des 120. Jahrestages des Ersten Zionistenkongresses 1897 in Basel findet nicht statt.

Zu viele Fragen stellten sich im Zusammenhang mit der geplanten Feier, von denen die Sicherheit nur eine (wenn auch wohl die wichtigste) war. Zu groß auch war die Diskrepanz zum großen Festjahr 1997, als der 100. Jahrestag begangen wurde.

Die Feier war einige Jahre im Voraus minutiös geplant worden – gemeinsam von allen Beteiligten: Israel war ebenso involviert wie die Stadt Basel, die jüdische Schweiz, aber auch Historiker, die den Blick in die Gegenwart richteten. Diesmal war es wohl in erster Linie Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der eine solche Feier wollte – wohl auch zum Teil aus innenpolitischen Gründen. Eine Reise an den Geburtsort des Zionismus wäre bei seinen Wählern sicher gut angekommen.

sicherheitskosten Daraus wird nun also nichts. Für die Israelitische Gemeinde Basel (IGB), eine Art »Hausherrin«, ist das bei aller Enttäuschung wohl keine schlechte Nachricht.

Ihr, die gerade in einer Diskussion mit der Stadt Basel um die eigenen Sicherheitskosten steht, wären die Millionen für die Sicherheit, welche eine Jubiläumsfeier verschlungen hätte, von gewissen Kreisen regelrecht um die Ohren gehauen worden, nach dem Motto: »Jetzt bekommt ihr schon Geld für die Sicherheit, und nun sollen wir auch noch eure Konferenz bezahlen!«

Zwar gibt es gegen solche Pauschalurteile gute Gegenargumente. Doch täte die IGB, wie alle interessierten Kreise, besser daran, nach vorne zu schauen: 2022, also in fünf Jahren, jährt sich der Erste Kongress zum 125. Mal. Vertreter der Basler Regierung haben schon früher durchblicken lassen, dass sie durchaus dafür zu haben wären, bei jenem Jubiläum von Anfang an dabei zu sein. Die Planung dafür müsste aber schon bald und eben nicht bloß ein paar Monate vor dem Event beginnen.

Der Autor ist Journalist in Basel.

Berlin

Sicherheitskabinett berät über Entwicklung in Gaza

Deutschland drängt Israel, mehr humanitäre Hilfe in Gaza zu ermöglichen. Nun beruft der Kanzler einen engeren Kabinettskreis ein, um das weitere deutsche Vorgehen zu erörtern

 27.07.2025

Diplomatie

Frankreichs Außenminister: Arabische Länder werden Hamas verurteilen

Am Montag beginnt die UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt, initiiert von Frankreich und Saudi-Arabien. Der französische Außenminister setzt in einem Interview Ziele

 27.07.2025

Essay

Habe ich noch einen Platz in der SPD?

Der Schoaüberlebende Reinhard Schramm ist Sozialdemokrat. Doch seit dem 7. Oktober 2023 hadert er immer öfter mit seiner Partei. Nachdem führende SPD-Politiker Sanktionen gegen Israel gefordert haben, denkt er sogar über einen Austritt nach

von Reinhard Schramm  27.07.2025

Diplomatie

Merz telefoniert mit Netanjahu über Situation in Gaza

Der Bundeskanzler fordert im Gespräch mit dem israelischen Premier unter anderem mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza. Bereits gestern hat Israel eine Verbesserung der Versorgung in die Wege geleitet

 27.07.2025

Diplomatie

Laschet kritisiert Macron: »Er belohnt die Hamas«

Der französische Präsident hat angekündigt, Palästina als Staat anzuerkennen. Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hält das für ein falsches Signal

 27.07.2025

Washington

Trump über Macrons Palästina-Entscheidung: »Was er sagt, spielt keine Rolle«

Frankreichs Präsident Macron will im September die Anerkennung Palästinas als Staat verkünden. Nun hat sich US-Präsident Donald Trump zu dem Vorhaben geäußert

 27.07.2025

Terror

USA kritisieren Freilassung von Georges Ibrahim Abdallah durch Frankreich

Der libanesische Terrorist saß 41 Jahre lang in einem französischen Gefängnis. Nun ist er wieder frei

 27.07.2025

Berlin

Angriffe und Antisemitismus: Polizei löst Queer Pride in Berlin auf

Parallel zur großen Hauptveranstaltung findet am Christopher Street Day in Berlin eine weitere queere Demo statt. Dabei kommt es zu Ausschreitungen, Flaschenwürfen und Festnahmen

 27.07.2025

London

Großbritannien will Palästina vorerst nicht als Staat anerkennen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, Palästina als Staat anerkennen zu wollen. Der britische Regierungschef Keir Starmer wählt einen anderen Weg

 26.07.2025