Krieg gegen Israel

Zentralrat der Juden fordert hartes Vorgehen gegen Terror-Bejubler

»Samidoun«-Kundgebung in Köln (Symbolfoto) Foto: picture alliance / NurPhoto

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin lud am Montag den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und zahlreiche Politiker zu einer Solidaritätsveranstaltung in ihre Wilmersdorfer Synagoge ein. Darunter waren auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), Israels Botschafter Ron Prosor und Felix Klein, der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung.

»Die Gräueltaten, die die Terroristen verüben, sind kaum in Worte zu fassen«, sagte Schuster. »Niemals dürfen wir vergessen, wie dieser Krieg an einem Samstagmorgen begann. An einem Schabbat, an dem so viele Juden ermordet wurden, wie an keinem Tag seit der Schoa«.

Der Zentralratspräsident Schuster forderte in seiner Rede, die richtigen Schlüsse aus dem Krieg gegen Israel zu ziehen. Der Rechtsstaat müsse konsequent gegen Unterstützer des Terrors auf deutschen Straßen vorgehen. Vereine, die Beziehungen zu Fatah oder Hamas haben, sollten nötigenfalls verboten werden und die Zahlungen an palästinensische Organisationen eingestellt werden. Denn damit würde der Terror gegen Israel finanziert werden.

Berlins Bürgermeister Wegner begrüßte in seiner Rede, dass die Bundesregierung und die Europäische Union Zahlungen für Palästinenser gestoppt habe: »Es darf nicht sein, dass Geld aus demokratischen Staaten an die Hamas fließt«, sagte er. Die EU-Kommission kündigte am Dienstag allerdings an, die Zahlungen doch nicht einzustellen, sondern erstmal zu überprüfen.

Zu den antisemitischen Demos, auf denen am Wochenende mehr als 50 Menschen den Terror der Hamas bejubelten, sagte Wegner: »Wir werden alles daran setzen, dass solche Bilder aus Berlin nicht um die Welt gehen.« Für Mittwoch planen Israel-Hasser allerdings eine neue Demo in Berlin, zu der auch der antisemitische Verein Samidoun einlädt. nko

Meinung

Noch Zweifel?

Auch vor der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem war ihre antidemokratische Haltung offenkundig. Jetzt muss das Verbotsverfahren gegen die Partei endlich in die Wege geleitet werden

von Monty Ott  02.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Meinung

Israelfeinde gegen Pressefreiheit

Journalisten sind immer häufiger Anfeindungen von »propalästinensischen« Aktivisten ausgesetzt. Das ist auch ein Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft

von Erica Zingher  02.05.2025

Interview

»Deutschlands Vorbildrolle steht radikal infrage«

Oliver von Wrochem über 80 Jahre Kriegsende, eine stärker werdende AfD und NS-Gedenkstätten als gesellschaftspolitische Akteure

von Sebastian Beer  02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Was bedeutet die neue Einstufung für die AfD?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schritt des Verfassungsschutzes, die gesamte Partei als gesichert rechtsextrem einzustufen

von Anne-Beatrice Clasmann  02.05.2025

Deutschland

Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette und der angebliche »Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung«

Lange lebte die frühere RAF-Terroristin Klette im Untergrund, ehe sie in Berlin verhaftet wurde. Am 1. Mai ist sie in Gedanken wieder in ihrer Kreuzberger Community

 02.05.2025

Josef Schuster

Zentralrat der Juden fordert mehr Klarheit im Umgang mit der AfD

Vertreter der Partei dürften nie »in staatstragende Funktionen gelangen«, so der Zentralratspräsident. Zuvor hatte der Verfassungsschutz die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft

 02.05.2025