Bremen

Hinweise auf Anschlagsplan gegen Synagoge nicht bestätigt

Die Synagoge in Bremen (Bild von 2015) Foto: picture alliance / dpa

An Hinweisen auf einen möglicherweise geplanten Anschlag auf die Synagoge in Bremen ist nach Angaben der Polizei offensichtlich nichts dran. Der Verdacht habe sich nach aktuellen Erkenntnissen nicht bestätigt, teilte die Polizei am Mittwochabend mit.

Der »Spiegel« hatte zuvor berichtet, Ermittlungen hätten ergeben, »dass eine Einzelperson beabsichtigt, einen Anschlag auf die Synagoge in Bremen begehen zu wollen«. Die Redaktion bezog sich auf einen »vertraulichen Lagebericht«.

SCHUTZMASSNAHMEN Die Bremer Polizei habe in den frühen Morgenstunden einen 42-jährigen Verdächtigen festgenommen, der in Jerusalem geboren worden sei, führte der »Spiegel« aus.

Die Polizei in Bremen teilte am Mittwochabend mit, am späten Dienstagabend habe sie Kenntnis von möglichen Anschlagsplanungen gegen die Synagoge in Bremen-Schwachhausen erhalten. Umgehend seien die Schutzmaßnahmen an der Synagoge erhöht worden. Von Beginn habe die Polizei in einem engen Austausch mit der Jüdischen Gemeinde gestanden.

Nach sofortigen intensiven Ermittlungen sei noch in der Nacht ein 42 Jahre alter mutmaßlicher Tatverdächtiger aus dem Libanon in Hamburg festgenommen werden. »Die Polizei Bremen nimmt derartige Hinweise sehr ernst und geht diesen konsequent nach«, hieß es. Mit Blick auf den aktuellen Nahost-Konflikt lobte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) das besonnene Vorgehen der Polizei: »In einer solchen Situation gilt es, keine zusätzlichen Ängste zu schüren.«

VERDÄCHTIGER Der »Spiegel« hatte weiter berichtet, das Landeskriminalamt habe eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Der Verdächtige sei bereits vor seiner Festnahme der Polizei bekannt gewesen. Unter anderem sei er wegen verschiedener Gewaltdelikte, Körperverletzung, Bedrohung, Raub und Drogendelikten in Erscheinung getreten.

Ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde wollte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) keinen Kommentar zu den Vorgängen abgeben. Die Gemeinde feiert Ende August die Wiederöffnung ihrer neuen Synagoge in Bremen vor 60 Jahren. epd

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025