Berlin

Heiko Maas ausgezeichnet

Christoph Heubner (l.) überreicht Bundesjustizminister Heiko Maas (M) die »Gabe der Erinnerung«. Foto: dpa

Das Internationale Auschwitz Komitee hat am Donnerstag Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) für sein Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus mit der »Gabe der Erinnerung« geehrt.

Christoph Heubner, geschäftsführender Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, überreichte dem Bundesjustizminister die Auszeichnung. Maas habe in den vergangenen Monaten trotz persönlicher Verunglimpfungen und Provokationen konsequent und überzeugend die Demokratie verteidigt und gestaltet. So habe er besonders bei jungen Menschen für »Vielfalt und Toleranz« geworben.

Internet
Der Holocaustüberlebende und Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Marian Turski, sagte in seiner Rede, er sei bei der Suche nach dem Namen des Bundesjustizministers im Internet erstaunt über die vielen Kommentare zu ihm gewesen: »Ich dachte: So viel Hass, so viele Menschen, die hassen.« Im Sinne des Sprichworts: »Sage mir, wer dein Feind ist, und ich sage dir, wer mein Freund ist«, freue sich Turski, dass Heiko Maas mit der Auszeichnung geehrt wird.

Maas bedankte sich für die Auszeichnung. Der Preis sei nicht nur eine große Ehre, sondern auch etwas ganz Besonderes, denn, »er wird verliehen von Menschen, die den Holocaust erlebt haben, die durch die Hölle gegangen sind – und die trotz allem, was sie erlebt haben, dem Hass widerstanden haben«.

Maas betonte, wie wichtig es sei, die Erinnerung an damals zu bewahren und besonders junge Menschen dafür zu interessieren, »was da geschehen ist, wie es dazu kommen konnte und was wir dazu beitragen können, dass es nie wieder passiert«. Die Anerkennung sei für ihn deshalb nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft.

Die Skulptur wurde von der Künstlerin Michèle Déodat entworfen. Turski erklärte, das umgekehrte »B« stehe als »Anti-Barbarisches B für Widerstand und Courage«. Es ist dem umgedrehten »B« im Schriftzug über dem Eingang zum Vernichtungslager Auschwitz nachempfunden.

Juden mussten damals den zynischen Satz »Arbeit macht frei« über dem Lager anbringen. Sie hatten ihren Protest gezeigt, indem sie das »B« – von den Nazis unbemerkt – auf den Kopf stellten.

Berlin

RIAS: Polizei erfasst antisemitische Taten lückenhaft

Der Bundesverband sagt, es gebe strukturelle Probleme, Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen und ein insgesamt unzureichendes Bild antisemitischer Hasskriminalität in den offiziellen Statistiken

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  25.11.2025

Berlin

»Kein Gesprächspartner für Demokratinnen und Demokraten«

Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen – und bekommt dafür Kritik aus verschiedenen Lagern

 25.11.2025

Eklat

Streit um Judenstern: Warschau bestellt Israels Botschafter ein

Ein Beitrag der Gedenkstätte Yad Vashem zum Judenstern sorgt in Polen für Unmut. Warum Polens Außenminister eine Richtigstellung fordert

 25.11.2025

New York

NYPD-Chefin entschuldigt sich nach Protest vor Synagoge

Polizeichefin Jessica Tisch räumt ein teilweises Versagen ihrer Behörde ein

 25.11.2025

Berlin

Mit Kippa und Uniform

Jüdische Geistliche aus Kanada, den USA, Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern bei der ersten internationalen Konferenz von Militärrabbinern

 25.11.2025

Polen

Antisemitismus-Eklat in Auschwitz

»Juden wollen in Polen Übermenschen sein, die Anspruch auf eine bessere Stellung haben, und die polnische Polizei tanzt nach ihrer Pfeife«, sagt der rechtsextreme Politiker Grzegorz Braun

 25.11.2025

Meinung

Ein Friedensplan, der keiner ist?

Die von den Amerikanern vorgelegten Punkte zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sind kein fairer Vorschlag, sondern eine Belohnung für den russischen Aggressor

von Alexander Friedman  24.11.2025