Einspruch

Halt in tristen Tagen

Am Ende dieser Woche hätte ich beim Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) unter dem Motto »Die Zukunft gehört uns« ein Panel mit zwei bekannten israelischen Intellektuellen zur aktuellen Lage im Lande moderieren sollen.

Meine Vorfreude war enorm – bis die Absage kam. So groß die Enttäuschung auch ist, so klar ist die Notwendigkeit dieser und aller anderen Corona-bedingten Absagen. Zumal diese fast globale Zwangspause hilft, mit Abstand einige Dinge in eine zwar nicht neue, jedoch für mich sonst selten eingenommene Perspektive zu rücken.

»Bubble« Obwohl viele von uns in unserer jüdischen »Bubble« leben, uns darin wohlfühlen und nichts weiter zu benötigen scheinen, gibt es ganz grundsätzliche Dinge im Leben, die weit darüber hinausgehen.

Um eine solche Krise wie die jetzige zu bewältigen, müssen wir als Menschen zusammenhalten und -arbeiten – egal welchen Hintergrunds. Auch hierfür gibt es zutiefst jüdische Ideale und Konzepte, an denen wir uns gerade jetzt orientieren sollten: Tikkun Olam, die Verbesserung der Welt, und Pikuach Nefesch, die Pflicht zur Rettung von Leben.

Die zweite Erkenntnis eine Ebene darunter in der Bubble ist das gute Gefühl, Teil einer Community zu sein, die auch in sozial distanzierter Zeit Halt und Sicherheit gibt.

Hilfe Sei es durch den virtuellen Schabbatabend mit Freunden oder Familie aus aller Welt, live gestreamte Gottesdienste am Wochenende, wie sie vom Rabbiner meiner Synagoge organisiert werden, oder die blitzschnelle Reaktion der ZWST, die nach der Absage des JuKo nun alle Kraft in das Überstehen der Krise investiert – die ZWST-Mitarbeiter informieren mehrsprachig, hören zu und kümmern sich tatkräftig um die, die Hilfe brauchen.

Auch in diesen tristen Tagen bin ich dank der vielen engagierten Menschen, die alles geben für Tikkun Olam, Pikuach Nefesch und den Zusammenhalt, davon überzeugt, dass das Motto des Jugendkongresses 2020 richtig war: Die Zukunft gehört uns.

Der Autor ist Politikberater in Berlin.

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert