Berlin

Grütters nimmt Nominierung zurück

Al-Quds-Demonstration in Berlin Foto: Gregor Zielke

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), hat ihre Nominierung eines Theaterprojekts für den Sonderpreis für kulturelle Projekte mit Flüchtlingen in Berlin zurückgenommen, weil zu den Unterstützern der Initiative offenbar Menschen zählen, die an Veranstaltungen der Hisbollah und der anti-israelischen Al-Quds-Demonstration teilgenommen haben. Außerdem hat der Berliner Senat laut Angaben des American Jewish Committee (AJC) entschieden, das Projekt nicht zu fördern.

»Angesichts der unbestreitbaren Präsenz von Nadia und Maryam Grassmann auf den El-Kuds-Demonstrationen, ihren maßgeblichen Funktionen im ›Refugee Club Impulse‹ und ihrer ungeklärten Haltung zu den auf den El-Kuds-Demonstrationen vertretenen Positionen hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien entschieden, die Nominierung des RCI für den Sonderpreis für kulturelle Projekte mit Flüchtlingen – die durch eine Jury empfohlen wurde – zurückzunehmen«, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Hisbollah-Logo Laut einem Bericht der »Berliner Zeitung« haben Mitarbeiterinnen des Projekts an Veranstaltungen von Anhängern der schiitischen Terrormiliz Hisbollah sowie an israelfeindlichen Al-Quds-Demonstrationen für die »Befreiung von Jerusalem« aktiv teilgenommen. Das belegen Fotos und Videos. So ist auf einem Foto eine der Frauen mit Ohrringen zu sehen, auf denen das Hisbollah-Logo prangt.

Grütters’ Sprecher Hagen Philipp Wolf sagte, die Aussöhnung mit den Juden und dem Staat Israel sei für die Bundesrepublik Deutschland »Staatsräson und nicht zuletzt im Hinblick auf die Integration Geflüchteter in die deutsche Gesellschaft (...) ein Aspekt, der in Fragen der kulturellen Integration nicht verhandelbar ist«. Die Vorwürfe gegen den RCI seien geprüft worden. Danach habe das Ministerium entschieden, die Nominierung des RCI zurückzunehmen, so Pressesprecher Wolf.

Damit kann ein anderes Projekt für die Preisverleihung an insgesamt zehn Initiativen am 21. Mai im Deutschen Historischen Museum nachnominiert werden. Die Nominierungsprämie für den Sonderpreis in Höhe von 2500 Euro sei noch nicht an den RCI ausgezahlt worden, so Wolf weiter.

Haltung Laut einer Mitteilung des American Jewish Committee erhält der RCI für seine Flüchtlingsarbeit vom Land Berlin auch nicht die beantragten Fördermittel von 100.000 Euro. »Wir freuen uns, dass Herr Staatssekretär Mark Rackles klare Haltung zeigt und eine öffentliche Förderung anti-israelischer Aktivisten kategorisch ausschließt«, sagt Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute.

Nach Informationen des AJC hatte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) für den »Refugee Club Impulse« eine Fördersumme von 100.000 Euro beim Projektfonds Kulturelle Bildung beantragt. Die AWO teilte dem AJC nun laut dessen Angaben mit, den Antrag auf Grund der vorliegenden Informationen zurückzuziehen. ja

Berlin

Israelfeindliche Demonstranten wollen Vortrag von Volker Beck verhindern

Der Leiter des Tikvah-Instituts soll einen Vortrag über jüdische Feiertage halten

von Nils Kottmann  13.09.2024

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten attackieren Kultursenator Joe Chialo

Die Demonstranten bedrängten den CDU-Politiker und sollen einen Mikrofonständer nach ihm geworfen haben

 13.09.2024

Comedian

Hensel: Hamburg sollte Auftritte von Nizar absagen

Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel hat die geplanten Auftritte des Comedians Nizar Akremi kritisiert

von Carola Große-Wilde  13.09.2024

Umfrage

Umfrage zur Wahl in Brandenburg: AfD liegt deutlich vorn

Wird die rechtsextreme Partei wie in Thüringen die stärkste Kraft?

von Stefan Heinemeyer  13.09.2024

Islamisches Zentrum Hamburg

Deutschland ist Top-Islamisten los

Mohammad Hadi Mofatteh gilt als Stellvertreter des Ayatollah in Deutschland

 12.09.2024

Fürstenwalde

Brandenburgs Innenminister verbietet Islamisches Zentrum

Das Zentrum sei dem Spektrum der Muslimbruderschaft und der Hamas zuzuordnen

 12.09.2024

Islamismus

Damit es aufhört

Der antisemitische Anschlag von München zeigt einmal mehr, wie stark Juden im Visier sind. Die Politik muss endlich eine wirksame Strategie gegen den Terror entwickeln

von Eren Güvercin  12.09.2024

Meinung

Ich sehe in Deutschland immer öfter, wovor ich aus dem Iran geflohen bin

Nach dem Anschlag von München fragt sich unsere Autorin, ob sie ihre Kinder noch schützen kann

von Shahrzad Eden Osterer  11.09.2024

Frankfurt am Main

Gericht lehnt Eilantrag gegen Rüstungsexporte nach Israel ab

Fünf Palästinenser wollten Waffenlieferungen verhindern

 11.09.2024