Thüringen

Gedenkstätte lädt AfD-Politiker aus

Gedenken im ehemaligen NS-Konzentrationslager Buchenwald Foto: dpa

Die Politiker der rechtspopulistischen AfD sind im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald bei Gedenkveranstaltungen nicht willkommen. Die Stiftung halte es für geboten, »dass Vertreter der AfD an einer Gedenkveranstaltung an diesen Orten nicht teilnehmen, solange sie sich nicht glaubhaft von den antidemokratischen, menschenrechtsfeindlichen und geschichtsrevisionistischen Positionen in ihrer Partei distanzieren«, hieß es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Stellungnahme der Stiftung.

Am heutigen Freitag soll in der Gedenkstätte mit Überlebenden und Vertretern der Thüringer Landesregierung ein Kranz für die Opfer niedergelegt werden. An diesem Sonntag ist der internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Bereits Anfang 2017 hatte die Gedenkstätte Björn Höcke ein Hausverbot erteilt.

SCHOA Im Konzentrationslager (KZ) Buchenwald in der Nähe von Weimar starben bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges mehr als 56 000 Menschen an Folter, medizinischen Experimenten oder Hunger und Krankheit. In speziellen Einrichtungen wurden mehr als 8000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen. Es war eines der größten KZs auf deutschem Boden. Von 1937 bis April 1945 verschleppten die Nationalsozialisten rund 270.000 Menschen aus ganz Europa hierhin.

Anfang 2017 hatte die Gedenkstätte dem Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke ein Hausverbot erteilt. Höcke hatte zuvor in einer Rede in Dresden unter anderem mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin gesagt: »Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.«

erinnerungskultur Auf diese Rede bezog sich die Gedenkstätte erneut. Ihr Stiftungsdirektor Volkhard Knigge schrieb in einem Brief an die Mitglieder der AfD-Fraktion im Landtag, Höcke halte bis heute an seiner im Januar 2017 geäußerten Meinung zur Erinnerungskultur fest. Das vor zwei Jahren von der AfD-Bundesführung gegen Höcke eingeleitete Parteiausschlussverfahren sei mittlerweile eingestellt.

Die Kritik der Gedenkstätte richtet sich auch an AfD-Chef Alexander Gauland.

»Auch aus Ihrer Fraktion ist uns keinerlei Distanzierung von seinen Positionen bekannt geworden«, hieß es weiter in dem Schreiben. Heute könne – zum Beispiel auch mit Blick auf AfD-Chef Alexander Gauland und viele weitere Politiker der Partei – konstatiert werden: »Wer sich innerhalb der AfD nicht glaubhaft gegen solche Positionen und das damit verbundene verharmlosende, relativierende Geschichtsbild wendet, unterstützt sie.«  dpa/ja

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025