Hamas-Terror

Gedenkstätte Buchenwald besorgt um KZ-Überlebende in Israel

Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Gedenkstätte Buchenwald ist angesichts der massiven Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel in Sorge um dort lebende Überlebende des NS-Konzentrationslagers bei Weimar. Einige von ihnen lebten in Tel Aviv und in Orten entlang des Gaza-Streifens und seien somit unmittelbar bedroht, sagte Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Seit Beginn der Angriffe am Samstag habe die Gedenkstätte bislang keinen Kontakt mit ihnen. »Wir versuchen Kontakt aufzunehmen und zu helfen, so weit das möglich ist.« Es sei »furchtbar«, dass Holocaust-Überlebende ausgerechnet in Israel bedroht würden. »Israel ist ja der Ort, an den sie gegangen sind, um in Sicherheit zu sein.«

WEIMAR In Weimar weht als Zeichen der Solidarität mit Israel seit Sonntag die israelische Flagge am Rathaus, wie die Stadt mitteilte. Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) verurteilte den Terror gegen Israel. »Es ist umso bedrückender, dass sich durch den Angriff auch die Überlebenden des KZ Buchenwald und ihre Angehörigen in akuter Gefahr befinden und gezwungen sind, in Schutzräumen Unterschlupf zu finden«, teilte er mit.

Es sei wichtig, dass die Stadt Weimar aus ihrer historischen Verantwortung heraus den Schulterschluss mit dem Staat und den Menschen in Israel demonstriere. Weimar bemüht sich seit einiger Zeit um eine Partnerschaft mit einer israelischen Stadt.

Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, wurden in Israel bislang rund 300 Menschen getötet. Dutzende Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt, unter ihnen auch Frauen, Kinder und alte Menschen. dpa

Diplomatie

Bosnien: Diplomatischer Eklat um Nazi-Helm an deutschen UN-Vertreter

Vor 30 Jahren endete der Krieg in Bosnien und Herzegowina. Jetzt flammt die Debatte um die politischen Nachwehen von Neuem auf. Im Fokus eines skandalösen Angriffs steht ein deutscher UN-Politiker

 20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025