Erinnerung

Gedenken an erste Deportationen aus Berlin am »Gleis 17«

Weiße Rosen zum Gedenken Foto: Uwe Steinert

Mehr als 100 Menschen haben am Donnerstag in Berlin-Grunewald am Mahnmal »Gleis 17« an die ersten nationalsozialistischen Deportationen jüdischer Menschen aus Berlin nach Osteuropa vor 84 Jahren erinnert. Darunter waren neben dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, und der Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (CDU), unter anderem Schülerinnen und Schüler des Freien Gymnasiums Joachimsthal.

Die Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Deborah Hartmann, warnte mit Blick auf das Erstarken der AfD und wachsenden Antisemitismus vor einer brüchigen Erinnerungskultur. »Gedenken - auch an diesem Ort - gilt heute für nicht wenige als Störfaktor«, sagte Hartmann. Zu der Gedenkveranstaltung hatten neben der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum das Land Berlin, zwei jüdische Gemeinden sowie die Deutsche Bahn Stiftung eingeladen.

Am 18. Oktober 1941 startete vom Gleis 17 des damaligen Güterbahnhofs Grunewald aus der erste sogenannte Ost-Transport mit mehr als 1.000 Jüdinnen und Juden. Ziel war das Ghetto von Litzmannstadt (Lodz) südwestlich von Warschau. Bis zum Frühjahr 1942 wurden von dem Bahnhof in dem noblen Villenviertel aus ungefähr 10.000 deutsche Juden in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert und größtenteils ermordet. Weitere 30.000 der insgesamt über 50.000 Berliner Jüdinnen und Juden wurden vom Güterbahnhof Moabit und knapp 10.000 vom Anhalter Bahnhof deportiert. Die Deutsche Bahn richtete 1998 das Mahnmal »Gleis 17« ein. epd

Jakarta

Zwischen Schalom und Boykott

Staatschef Subianto hatte zuletzt Friedensbotschaften an Israel ausgesendet. Bei den Turnweltmeisterschaften in Jakarta sind israelische Sportler hingegen nicht willkommen

von Michael Thaidigsmann  16.10.2025

Hamburg

Zeuge vermittelte Kontakt vor Entführung der Block-Kinder

Wie kamen die mutmaßlichen Entführer in Kontakt mit der Familie Block? Diese Frage beschäftigt das Landgericht Hamburg derzeit im Prozess. Eine israelische Sicherheitsfirma spielt weiterhin eine Rolle

von Stephanie Lettgen  16.10.2025

Meinung

Amichai Chikli: Ein Minister gegen die Diaspora

Statt die Beziehungen zu den Juden außerhalb Israels zu pflegen, gefährdet der Diasporaminister diese. Jüngstes Beispiel: Auf Einladung des Likud-Politikers besucht derzeit der britische Rechtsextremist Tommy Robinson den jüdischen Staat

von Ruben Gerczikow  16.10.2025

Nachruf

Freund der Freiheit, Freund Israels

Richard Herzinger war ein lebenslanger Streiter gegen Autoritarismus und Antisemitismus. Nun ist der Publizist und Ausnahme-Intellektuelle im Alter von 69 Jahren gestorben

von Marko Martin  16.10.2025

Nahost

Trump zeigt Verständnis für mutmaßliche Hamas-Hinrichtungen

Videos sollen zeigen, wie Hamas-Mitglieder brutal mit Rivalen abrechnen. In Ramallah spricht man von »abscheulichen Verbrechen«. Israel sieht aus anderen Gründen einen Verstoß gegen die Waffenruhe

 16.10.2025

Hochschulen

Jüdische Studenten fordern mehr Schutz vor Antisemitismus

Seit dem 7. Oktober hat der Antisemitismus an Hochschulen deutlich zugenommen. Was können Universitäten tun? Die JSUD hat einen Katalog veröffentlicht

von Nikolas Ender  16.10.2025

Berlin

Israel erwartet Aufhebung der Rüstungsexport-Beschränkungen

Die stellvertretende israelische Außenministerin Sharren Haskel verlangt auch die Aufhebung einer Reisewarnung durch das Auswärtige Amt

 16.10.2025

Magdeburg

Rechtsextremistische AfD in Sachsen-Anhalt bei 40 Prozent

In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die selbsternannte »Alternative« liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Wie sieht es im direkten Vergleich der Spitzenkandidaten aus?

 16.10.2025

Nahost

USA: Hamas verstößt nicht gegen Waffenruhevereinbarung

Derweil planen die Amerikaner den Wiederaufbau und die Einrichtung einer internationalen Stabilisierungstruppe

 16.10.2025