Justiz

Freispruch für Trägerin von »Auschwitzland«-Shirt

Das OVG Berlin-Brandenburg entschied zuungunsten eines Kommissaranwärters Foto: picture alliance / CHROMORANGE

Nach dem Tragen eines T-Shirts mit der Aufschrift »Auschwitzland« im Stil des Disneyland-Logos ist eine Italienerin in Forli freigesprochen worden. Der einzige Zivilkläger und Sohn eines italienischen Holocaust-Überlebenden zeigte sich enttäuscht über das Urteil, wie die Zeitung »Corriere di Bologna« (Sonntag) berichtete.

Er empfinde Unverständnis über den vollständigen Freispruch und viel Traurigkeit, so Daniel Vogelmann. Für ihn sei das T-Shirt ein klarer Fall von Holocaust-Leugnung und Verharmlosung. Nach eigenen Angaben war Vogelmanns Vater der einzige italienische Jude, der von Oskar Schindler vor den Nazis gerettet wurde. Seine damalige Frau sowie seine Tochter wurden im NS-Vernichtungslager Auschwitz vergast.

Der Fall um das T-Shirt sorgte 2018 in Italien für Empörung. Rund 2000 italienische Faschisten hatten mit einer Demonstration in Benito Mussolinis Geburtsstadt Predappio an den »Marsch auf Rom« am 28. Oktober 1922 erinnert. Damit wird die Machtübernahme durch Mussolini und die von ihm geführte faschistische Bewegung in Italien bezeichnet.

Eine Teilnehmerin hatte dabei ein T-Shirt mit der Aufschrift »Auschwitzland« getragen. Gestaltet war der Aufdruck auf dem schwarzen T-Shirt mit der Silhouette des Vernichtungslagers in Anlehnung an das Logo des Freizeitparks »Disneyland«.

Die Frau wurde angeklagt und in der vergangenen Woche freigesprochen. Das Tragen des T-Shirts sei keine Straftat gewesen, begründeten die Richter das Urteil. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Monate Haft und eine Geldstrafe von 600 Euro gefordert. kna

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025