Köln

Frau aus WG geworfen, weil sie Jüdin ist

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Es ist ein Fall von Antisemitismus, der eine Jüdin im privatesten Raum getroffen hat: In ihren eigenen vier Wänden.

In Köln musste eine 20-jährige Israelin ihre WG verlassen, weil ihre Untervermieterin nicht mit jemanden zusammen leben wolle, der »pro-israelisch« sei.

»Ich habe zur Untermiete in einer WG in der Innenstadt gelebt«, berichtet die Betroffene dem »Kölner Stadt-Anzeiger«. Doch als der Untermietvertrag endet, habe sie eigentlich in ein anderes, freies Zimmer in der Wohnung ziehen sollen. »Als die Studentin, in deren Zimmer ich gewohnt habe, zurückkehrte, sollte ich in ein anderes freies Zimmer in der Wohnung ziehen – bis meine Untervermieterin mir per Whatsapp eröffnete, dass das nicht möglich sei«, schildert die Israelin. Doch die Untervermieterin, die tunesisch-palästinensische Wurzeln haben soll, habe ihr gesagt, dass mit niemandem eine Wohnung teilen könne, der »pro-israelisch sei.«

Die Untervermieterin soll im Gespräch die Massaker der Hamas vom 7. Oktober geleugnet haben, bei denen 1200 Menschen von den Terroristen getötet und mindestens 240 entführt wurden. Die Frau habe außerdem gesagt, dass sie gegen den Staat Israel sei. Die Sprachnachricht liegt dem »Kölner Stadt-Anzeiger« vor.

Die Israelin sagte der Zeitung, dass sie bei der Polizei Anzeige erstatten wollte. »Der Beamte bei der Polizei war sehr unfreundlich, fast aggressiv. Er hat die Nachricht gehört und gesagt, dass sei eine Privatangelegenheit, dafür sei die Polizei nicht zuständig«, schildert sie. Die Frau lebt nach eigenen Angaben mittlerweile bei Bekannten. ja

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025