Wissenschaft

Forschungsnetzwerk gegen Antisemitismus gegründet

Auf einer Demonstration in Flensburg, Dezember 2021 Foto: imago images/Willi Schewski

Wissenschaft

Forschungsnetzwerk gegen Antisemitismus gegründet

Zu den Forschungsthemen gehört unter anderem die Frage nach dem Umgang von Juden mit Verschwörungsmythen sogenannter Querdenker

 31.03.2022 12:01 Uhr

Wissenschaftler und Initiativen aus zahlreichen deutschen Städten haben das Forschungsnetzwerk Antisemitismus im 21. Jahrhundert gegründet. In zehn Verbundvorhaben mit mehr als 30 Projekten und rund 50 Forschungs- und Praxispartnern soll es darum gehen, Ursachen zu erforschen sowie stereotype Narrative und Argumentationslinien aufzuzeigen, teilte das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin am Mittwoch mit. Dabei soll auch explizit die jüdische Perspektive einbezogen werden.

Finanziert wird das Netzwerk vom Bundesforschungsministerium, das im Rahmen des Programms »Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus« etwa zwölf Millionen Euro zur Verfügung stellt. Die Gelder sind wiederum Teil des 700 Millionen Euro umfassenden Fördertopfs »Gesellschaft verstehen – Zukunft gestalten«, mit dem verschiedene Projekte in den Geistes- und Sozialwissenschaften unterstützt werden.

projekte Zu den Forschungsthemen gehört die Frage nach dem Umgang von Jüdinnen und Juden mit Verschwörungsmythen sogenannter Querdenker. Überdies geht es um die Grundlagen dieser Mythen, das Wissen der Mehrheitsgesellschaft über das Judentum und juristische Mittel zur Bekämpfung des Antisemitismus. Weitere Projekte heißen »Antisemitismusprävention in der Bildung«, »christliche Signaturen des Antisemitismus« und »Antisemitismus und Onlinemedien«.

Es sei gelungen, ein breites Spektrum an Forschungseinrichtungen und Initiativen in Deutschland einzubinden, sagte die Direktorin des Zentrums für Antisemitismusforschung, Stefanie Schüler-Springorum. »So sind große und anerkannte universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitute ebenso vertreten wie renommierte zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich seit Langem für den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen.« ja/epd

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025