Code Pink

»Falsches Signal«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: ZR

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat die Verleihung des Bayreuther Toleranzpreises an die Bürgerrechtsorganisation »Code Pink« scharf kritisiert. Der Zentralrat habe für diese Auszeichnung kein Verständnis, sagte Schuster dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Würzburg. »Code Pink« beteilige sich an Boykottaufrufen und einer Infragestellung des Staates Israel. Wie man so jemanden ausgerechnet für seine Toleranz auszeichnen könne, sei »nicht nachzuvollziehen«.

Die Haltung von »Code Pink« gegenüber Israel sei vielmehr »das Gegenteil von Toleranz«, sagte er. Es hätte »sicherlich geeignetere Preisträger gegeben«, die sich tatsächlich für demokratische Werte und Toleranz einsetzten. Gerade in Zeiten, in denen in Deutschland viele Neu-Einwanderer integriert werden müssen, die in ihren Heimatländern »mit Hass auf Israel groß geworden sind, wäre es wichtig, den Träger eines solchen Preises mit mehr Sensibilität auszusuchen«, mahnte Schuster: »Hier setzt die Stadt Bayreuth leider ein falsches Signal.«

israel-boykott Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten »Wilhelmine-von-Bayreuth-Preises für Toleranz und Humanität in kultureller Vielfalt« hatte in den vergangenen Wochen für viel Wirbel gesorgt. Gegen die Bürgerrechtsbewegung »Code Pink« sind Vorwürfe wegen der Teilnahme an antiisraelischen Kundgebungen und Boykottaufrufen gegen Israel erhoben worden.

Von der Stadt Bayreuth war die Verleihung des Toleranzpreises an »Code Pink« damit begründet worden, dass die vor allem von Frauen getragene Gruppe sich als basisdemokratische Bewegung unter anderem für die Beendigung von militärischen Konflikten und für die Verhinderung neuer Kriege engagiere. 2014 hat die Organisation den Aachener Friedenspreis erhalten. epd

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025