Paris

EU-Kommissionsvize greift Israel scharf an

Teresa Ribera, EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik und grünen Wandel sowie Vize-Kommissionspräsidentin Foto: picture alliance/dpa

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera, hat Israel wegen des von der Hamas begonnenen Krieges attackiert. Bei einem Vortrag an der Pariser Elite-Universität Sciences Po sprach die Spanierin von einem »Genozid« – und warf Europa zugleich völlige Handlungsunfähigkeit vor.

Ribera kritisierte, die EU sei nicht in der Lage, geschlossen aufzutreten. Während in europäischen Städten seit Monaten Demonstrationen stattfänden und zahlreiche Länder im UN-Sicherheitsrat ein sofortiges Ende der Kämpfe forderten, bleibe Brüssel gelähmt. »Die Lage in Gaza zeigt Europas Versagen, mit einer Stimme zu sprechen«, sagte die Sozialistin.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte wiederholt, die israelische Armee gehe gegen die Hamas vor, nicht gegen die Zivilbevölkerung. Die Streitkräfte (IDF) haben im Verlauf des Krieges humanitäre Zonen und Fluchtrouten eingerichtet und Bewohner vor bevorstehenden Luftangriffen gewarnt.

Die Hamas missbraucht palästinensische Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde. Die Terroristen verstecken Waffen und Raketen in zivilen Einrichtungen und beschießen israelische Soldaten unter anderem aus Krankenhäusern und Schulen.

Lesen Sie auch

Mehrere EU-Staaten wollen Palästina anerkennen

Mehrere EU-Mitglieder gehen derweil eigene Wege. Belgien kündigte an, bei der UN-Generalversammlung Palästina offiziell anerkennen zu wollen und Sanktionen gegen Israel zu verhängen, das sich in Gaza gegen den Terror verteidigt, um die Geiseln freizubekommen und um seine Bevölkerung vor bereits von der Hamas angekündigten, weiteren Massakern zu schützen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits im Sommer erklärt, ebenfalls für eine Anerkennung zu stimmen. Spanien und Irland hatten diesen Schritt schon 2024 vollzogen.

Aus israelischer Sicht stellt eine Anerkennung zu diesem Zeitpunkt eine Belohnung des Terrors dar. ja

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025