Hannover

Ermittlungen wegen antisemitischer Plakate erneut eingestellt

Justizbehörden in Hannover Foto: imago images / Olaf Döring

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Ermittlungen gegen die rechtsextreme Partei »Die Rechte« wegen des Verdachts der antisemitischen Volksverhetzung erneut eingestellt.

Es bestehe in diesem Fall kein hinreichender Tatverdacht, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Staatsanwaltschaft sehe keine Möglichkeit, in einem späteren Verfahren zu einer Verurteilung zu kommen: »Unter rechtlichen Gesichtspunkten ist da im Moment nichts zu machen.«

europawahlkampf Im Zentrum des Falles stehen Wahlplakate mit der Aufschrift »Zionismus stoppen. Israel ist unser Unglück! Schluss damit!«, die die Partei im Europawahlkampf 2019 verwendet hatte. Jüdische Gemeinden in Hannover sowie die Deutsch-Israelische Gesellschaft erstatteten daraufhin Anzeige wegen judenfeindlicher Volksverhetzung.

Die Staatsanwaltschaft Hannover stellte ihre Ermittlungen jedoch ein, weil sie den Tatbestand der Volksverhetzung nicht für gegeben ansah.

Daraufhin legten die Anzeigeerstatter Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle ein. Diese ordnete an, die Ermittlungen wiederaufzunehmen. Durch antisemitische Agitation nach nationalsozialistischem Vorbild würden die Leser des Plakats zum Hass gegen Juden angestachelt, argumentierte sie. Die Formulierung »Israel ist unser Unglück« erscheine als bewusste Anleihe an die Hassparole »Juden sind unser Unglück« aus der NS-Zeit.

beweismittel Klinge sagte, die Staatsanwaltschaft habe im Zuge ihrer neuerlichen Ermittlungen einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss bei der Partei »Die Rechte« beantragt. Dies sei jedoch sowohl vom Amtsgericht als auch vom Landgericht Hannover abgelehnt worden. Somit könne die Staatsanwaltschaft nicht die notwendigen Beweismittel erlangen und ihre Ermittlungen nicht fortsetzen. Die Plakate seien auch von zahlreichen anderen Gerichten und Staatsanwaltschaften als nicht strafbar eingestuft worden.

Der Oberstaatsanwalt räumte ein, die Einschätzung des Falles stehe »auf der Kippe«. Die Staatsanwaltschaft müsse den Vorgang aber nicht moralisch, sondern rechtlich bewerten. Die Anzeigeerstatter aus Hannover können nun erneut Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle einlegen. epd

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Sydney

Australien berät nach Anschlag über schärfere Waffengesetze

Nach dem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am beliebten Bondi Beach herrscht Schock und Trauer. Premier Albanese kündigt erste Konsequenzen an - und sieht sich Kritik ausgesetzt

 15.12.2025

Australien

Wer waren die Opfer von Sydney?

Zu den Opfern des Terrors in Bondi Beach gehören ein Rabbiner und ein 10-jähriges Mädchen

 15.12.2025

Canberra

Jüdischer Ex-Minister wirft Führung Versagen beim Schutz von Juden vor

»Viele von uns haben davor gewarnt, dass dieser Tag kommen würde«, sagte Frydenberg in einem Fernsehinterview

von Imanuel Marcus  15.12.2025

Sydney

Milliardär spendet fast 100.000 Dollar für Helden von Bondi Beach

Für seine Heldentat am Bondi Beach wird der mit Schussverletzungen im Krankenhaus befindliche Ahmed el Ahmed belohnt

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025