Berlin

EL AL-Passagierin angepöbelt

Flughafen Berlin-Schönefeld Foto: dpa

Am 3. April wurde eine Passagierin am Flughafen Berlin-Schönefeld antisemitisch angepöbelt. Das berichtete am Freitag die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS).

Die Frau aus Halle war mit einer Maschine der EL AL aus Tel Aviv gelandet, die aufgrund einer zweistündigen Verspätung zeitglich mit einem Germania-Flug aus Beirut ankam, berichtet RIAS auf seiner Facebook-Seite.

Als sie kurz nach der Landung als Erste aus ihrem Flugzeug durch die elektrische Schiebetür in die Ankunftshalle trat, habe eine Gruppe von etwa 25 jungen Männern »Free, free Palestine« gerufen – so schilderte es die Betroffene auf der RIAS-Meldeseite www.report-antisemitism.de.

Die Gruppe habe daraufhin ein schmales Spalier gebildet, durch das die Frau hindurchlaufen musste, um zum Ausgang gelangen zu können. Die Situation, die sie als »extrem bedrohlich« empfunden habe, meldete die Betroffene sofort einem anwesenden Security-Mitarbeiter. Polizei und Security näherten sich daraufhin der Gruppe. Am S-Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld bemerkte sie, dass ihr Rucksack geöffnet und eine brennende Zigarette hineingeworfen worden war. Die Betroffene hat bei der Polizei Anzeige erstattet.

RIAS »Es ist nicht der erste Fall dieser Art, der uns gemeldet wird«, sagte RIAS-Koordinator Benjamin Steinitz der Jüdischen Allgemeinen. Im Jahr 2016 seien der Informationsstelle mehrere Fälle aus Berlin gemeldet worden, in denen »Israelis oder als Israelis Wahrgenommene antisemitisch beleidigt und zum Teil auch körperlich angegriffen« worden seien, so Steinitz. »Wir haben es mit einer Normalität zu tun, die noch zu selten öffentlich wird«, betonte er.

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH bedauerte den Vorfall. Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hätten »an den Berliner Flughäfen keinen Platz«, sagte der Leiter der Unternehmenskommunikation, Lars Wagner, der Jüdischen Allgemeinen.

ermittlung Das Unternehmen verurteile den Angriff auf das Schärfste. »Wir werden es nicht zulassen,
dass Menschen bei uns am Flughafen auf diese Art und Weise – ob verbal
oder tätlich – attackiert werden«, sagte Wagner.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls habe die
Flughafengesellschaft die zuständige Polizeibehörde informiert und
Videoaufzeichnungen zu Ermittlungszwecken gesichert. Mit der Passagierin
stehe man in Kontakt und habe sich in aller Form für das, was ihr am
Flughafen Schönefeld widerfahren ist, entschuldigt. Die Auswertungen der Aufnahmen durch Bundes- und Landespolizei sowie die Flughafensicherheit dauern noch an. ja

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025