Sicherheit

Deutsch-Israelische Gesellschaft appelliert an »Letzte Generation«

Klima-Aktivisten der »Letzten Generation« blockieren seit anderthalb Jahren den Verkehr in Berlin. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Seit anderthalb Jahren blockiert die radikale Gruppe »Letzte Generation« regelmäßig den Straßenverkehr in Berlin. Ab heute wollen die Klimaaktivisten nach einer Pause ihre Blockaden in der Hauptstadt ausweiten. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) appelliert nun an die Organisation, für den Schutz der in der Stadt lebenden Juden von den Aktionen abzusehen.

DIG-Präsident Volker Beck appellierte an die Aktivisten: »Lasst das!«. Denn »wer Andere zu einer verantwortlichen Klimapolitik bringen will, muss selber zeigen, dass Verantwortung für ihn keine leere Floskel ist«, schreibt Beck in einer Mitteilung. »Aktionen, die viele Polizeikräfte binden, sind jetzt unverantwortlich und gefährden somit mittelbar auch die Sicherheit von Jüdinnen und Juden«, schrieb der frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen. Schon jetzt schaffe es die Polizei nicht, Demos von Hamas-Unterstützern zu verhindern und gleichzeitig Synagogen und andere jüdische Einrichtungen zu schützen.

»Letzte Generation« hat schon einmal Protest-Pause eingelegt

Als die Hamas am Freitag nach den Massakern an 1400 Menschen in Israel zu einem weltweiten Tag der Gewalt gegen Juden aufrief, hatte die »Letzte Generation« schon einmal eine Protest-Pause eingelegt. »Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen. Wir haben die Polizei darüber informiert«, teilten die Aktivisten am 12. Oktober mit.

Seitdem hat sich die Lage in Deutschland nicht verbessert. Erst vergangene Woche versuchten Unbekannte, eine Synagoge in der Berliner Brunnenstraße in Brand zu setzen. Am Sonntag wurde eine Fensterscheibe des Jüdischen Krankenhauses in Wedding eingeworfen. Insgesamt hat sich die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Berlin seit den Massakern vom 7. Oktober verdreifacht.

Die »Letzte Generation« stellt sich mit ihren Aktionen immer wieder in den Mittelpunkt, indem sie die Gesamtbevölkerung dafür bestraft, dass die Bundesregierung ihre Forderungen nicht umsetzen will. Neben Verkehrsblockaden beschädigten die Mitglieder Gemälde in Museen oder bewarfen das Brandenburger Tor und die Weltzeituhr in Berlin mit Farbe. Auch klebten sich Aktivisten der Gruppe im Finanzministerium an Möbeln fest. im

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025